| 14.02.2012 | 08:06 Uhr Im Landkreis Cham blüht der illegale Handel mit Hunden aus Osteuropa. Teilweise grausame Zuchtbedingungen
Der putzige Welpe schien bei der Übergabe recht verspielt und munter. Als er nach zwei Tagen zu schwächeln begann, führte der Hundekäufer das auf den Schmerz zurück, den die Trennung von der Mutter ausgelöst hatte. Nach acht Tagen verweigerte das sichtlich geschwächte Hundekind die Nahrungsaufnahme, der Besuch beim Tierarzt konnte sein Leben nicht mehr retten. Ein fast schon klassisches Schicksal eines „Modewelpen“, der „vor schlechter Haltung in Rumänien gerettet“ werden sollte.
Das glaubten zumindest die Käufer – bis sie sich näher mit dem Hundezucht-Unwesen in Osteuropa befassten und schließlich zu der Erkenntnis kamen, dass sie mit ihrem Irrglauben, einen Hund vor Verwahrlosung zu retten, die kriminellen Zuchtmethoden der Verkäufer unterstützt hatten.
Dutzende von Hundewelpenbildern sind auf Internetseiten zu sehen. Rassehunde mit Papieren und Impfungen kosten bei deutschen oder westeuropäischen Züchtern je nach Rasse und Züchter zwischen 600 und 1200 Euro. Im Internet werden vor allem „Moderassen“, wie Golden Retriever, Magyar Vizsla, Chihuahua, Jack-Russell-Terrier, Tibet-Shi-Tzu oder West-Highland-Terrier schon für rund 300 Euro angeboten. Die Hundewelpen stammen laut Anbieterangabe meist „aus privater Haltung“ und werden „in Grenznähe übergeben“.
Hundekäufer fördern das Problem
„Viele dieser Tiere verenden ganz elendig, weil sie nicht entsprechend medizinisch versorgt wurden“, erklärt Dr. Franz Wiesenreiter, Leiter des Veterinäramtes beim Landratsamt Cham. Der illegale Hundehandel aus Osteuropa blühe auch im Landkreis Cham. Dieses „Dauerthema“ betreffe die gesamte EU. Durch den Wegfall der Grenzkontrollen seien nur mehr Zufallsfunde möglich. Hinzu komme das Internet als perfekter Marktplatz für die Hundeschmugglerbanden.
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Quelle: Mittelbayrische « L I N K » |
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