| 18.11.2009 | 16:53 Uhr Tönnishäuschen - Nicht eine einzige Woche unter 70 Stunden Arbeit - und trotzdem kein Licht am Ende des Tunnels. Den Mitarbeitern des „Mammut-Tierheims“ in Tönnishäuschen geht langsam die Puste aus. Angesichts einer nicht zu bewältigenden Katzen-Schwemme rufen die ehrenamtlichen Helfer nun selbst um Hilfe.
„Wir sind inzwischen am Ende unserer Kräfte“, sagt Daniela Lensch. „Nicht nur platztechnisch, sondern auch psychisch, seelisch, körperlich.“ Sie will nicht jammern, betont sie, sie tue dies alles gerne und von Herzen, aber: „Wir paar Frauen sind nun echt kurz vorm Ende. An einem Tag kamen allein zwischen 17 und 17.20 Uhr fünf Fundkatzen - ungelogen.“ Finder aus Ahlen, Sendenhorst und Everswinkel seien plötzlich „wie am Fließband“ kurz hintereinander mit Katzen - einfach nur im Arm tragend - auf dem Gelände aufgetaucht. „Ja, sollen wir dann einfach sagen: ,Sorry, aber wir haben Aufnahmestopp. Sehen Sie mal selbst zu?“ So werde es nämlich in nahezu allen großen Tierheimen gehandhabt, so Lensch. „Aber was haben wir denn davon? Die Leute gehen vom Gelände, halten am nächsten Straßenrand . . .“
Das Tierheim bekam erst kürzlich einen Anruf von einer Frau aus Hannover. In der ganzen Stadt gebe es nach ihren Angaben keinen Verein, der ihren zwei Katzen helfen kann oder will. Sie bekam nur Absagen. Auch Ursula Grinsch, Vorsitzende des Tierschutzvereins Ahlen, ist entsetzt: „Jedes nicht gewollte Abgabetier wird doch zwangsweise zum ausgesetzten Fundtier, was dann elendig verrecken muss.“ Ein unwiderruflich Kreislauf.
Daniela Lensch spricht von täglichen Anfragen aus Osnabrück, Wadersloh, Münster und Hamm. „Die meisten nehmen schon gar keine Fundtiere mehr an, ja aber dafür sind doch Tierheime und Tierschutzvereine da. Leider lassen die Städte, für die diese Tierschutzvereine die Drecksarbeit machen, diese immer nur hängen.“
So ein Katzenaufkommen wie in diesen Tagen bewerten selbst die hartgesottenen Tierheim-Mitarbeiter als ungewöhnlich. „Schuld daran sind auch all die freilaufenden nicht kastrierten Katzen in den Städten, die ja niemandem gehören und um die sich wohl auch keiner kümmern muss“, glaubt die Tierfreundin. „Aber kleine Vereine wie wir, die mit ein paar Ehrenamtlichen alles stanzen müssen, sind maßlos überfordert.“
Irgendetwas muss geschehen, ist sich die Tierheim-Truppe einig. „Warum kann Paderborn einen Beschluss durchbringen, dass ,Freigänger kastriert werden müssen und die Halter dafür in die Pflicht genommen werden?“, fragt Daniela Lensch. In Ahlen sei man allein von dem Gedanken weit entfernt.
Quelle: « L I N K »
Weitere Informationen:
Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in Paderborn « L I N K »
« L I N K »
Interessengemeinschaft Pro Katzenschutzverordnung mit Link zur Petition « L I N K »
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