| 16.07.2010 | 16:06 Uhr Brandenburg/Havel – Alanorüde Orlando ist bis auf die Knochen abgemagert. Sein Besitzer ließ ihn in der Brandenburger Wohnung zurück. Offensichtlich sollte der Hund einfach verhungern.
Am Dienstag hatten Feuerwehr, Ordnungsamt, Amtstierarzt und der Hausmeister das Tier aus seinem Gefängnis im Stadtteil Nord befreit. Viel zu heiß soll es in der Wohnung gewesen sein, überall lag Kot.
Es war Rettung in letzter Minute. Noch einen Tag länger hätte Orlando wohl nicht überlebt. Der Anruf einer Frau brachte Tierheimleiterin Anita Gommert auf Orlandos Spur. Sie schaltete sofort die Behörden ein, die Orlando befreiten und ins Tierheim brachten.
„Nein, Tage reichen da nicht aus, es müssen Wochen gewesen sein, die Orlando allein gelassen wurde“ , schätzt Anita Gommert.
Der 20-jähriger Besitzer ist spurlos verschwunden. Gegen ihn läuft eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, ihm droht eine Geldstrafe, Gefängnis oder das Verbot der Tierhaltung.
Orlando hilft das nicht mehr. Ihn versuchen jetzt die Tierheimmitarbeiter aufzupäppeln. Wegen seines Zustandes und weil das Tierheim mit aktuell 87 Hunden bereits überfüllt ist, wohnt Orlando nun im Tierheimbüro. Sein Anfangsgewicht das bei 15,1 Kilogramm liegt - eigentlich müsste er das Doppelte wiegen - muss vorsichtig gesteigert werden.
Viermal am Tag gibt es deshalb kleine Portionen Haferschleim, Elektrolytlösung und Wasser auf Zuteilung. „So langsam kommt auch seine Verdauung wieder in Gang“, freut sich Anita Gommert. Über den Berg ist Orlando aber noch lange nicht. Geschwächt wie er noch ist, könnte die kleinste Infektion schlimme Folgen haben. Noch ist auch nicht klar, ob seine Nieren oder andere Organe durch das Hungern Schaden genommen haben.
Was erstaunlich ist: Trotz der Qualen, die ihm ein Mensch bereitet hat, ist Orlando ein absolut gutherziger, freundlicher und neugieriger Hund, der jeden, der in seine Nähe kommt schwanzwedelnd begrüßt und sich streicheln lässt. Um Tieren das Schicksal Orlandos zu ersparen, appelliert die Tierschützerin: Bei Verdachtsfällen, ein Tier wird misshandelt oder vernachlässigt, im Tierheim unter 03381/304140 anrufen und nicht wegsehen!
Quelle: « L I N K »
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Wenn Grausamkeit kaum noch in Worte zu fassen ist ... Orlando sollte verhungern und verdursten
Dienstag, 13.07.2010 - eine Frau ruft im Tierheim an und berichtet der schockierten Tierheimchefin von einem Hund, der in einer Wohnung in Brandenburg/Havel verhungern soll. Sie nennt den Namen des Halters, kennt aber nicht die Adresse.
Die Tierheimleiterin informiert sofort das Ordnungsamt, die zuständige Mitarbeiterin forscht nach der Adresse. Vom Ordnungsamt geht die Meldung postwendend zum Amtstierarzt. Die Feuerwehr wird informiert, der zuständige Vermieter schickt den Hausmeister, um die Wohnungstür zu öffnen.
Was Ordnungsamt, Amtstierarzt und Feuerwehr in der zugekoteten Wohnung vorfinden, liegt jenseits von Gut und Böse. Sie finden einen völlig abgehungerten, dehydrierten Rüden. "Orlando" wird von der Feuerwehr sofort ins Tierheim gebracht. Sein Anblick schockt alle Anwesenden. Ein Tierpfleger dreht sich um, muss Tränen unterdrücken, ein anderer schüttelt nur noch den Kopf. Vor ihnen steht ein sachte mit der Rute wedelndes Hundeskelett. Die Feuerwehrmänner finden keine Worte, alle starren nur geschockt auf das, was mal ein bildschöner Hund gewesen sein muss.
Trotzdem das Tierheim mit aktuell 87 Hunden bereits überfüllt ist, bekommt Orlando ein Plätzchen. Der liebe Rüde zieht ins Tierheimbüro, steht fortan unter ständiger Beobachtung. Er bekommt vier mal täglich kleine Mahlzeiten aus Haferschleim und Hundefutter. Sein Anfangsgewicht liegt bei 15,1 kg - eigentlich müsste er an die 30 kg wiegen ...
Mittwoch, 14.07.2010 - Orlando hat die Nacht gut überstanden. Das Chaos im Tierheimbüro hält sich in Grenzen, niemand ist ihm böse. Seine Verdauung beginnt wieder zu funktionieren, er erhält Elektrolytlösung ins Futter.
Orlando wird stündlich für kurze Zeit nach draußen gelassen, seine Nieren beginnen gerade erst wieder mit der Arbeit ... Der absolut gutherzige Hund ist ein Listenhund, genauer ein Alano. Der 2jährige Rüde hatte in seinem alten Leben ein Negativgutachten, war nie auffällig. Sämtliche Papiere waren ordnungsgemäß vorhanden ... warum wollte ihn sein Herr verhungern lassen?? Strafanzeige ist gestellt ...
Donnerstag, 15.07.2010 - Die Tierärztin muss kommen. Orlando hat zwar zwei ganze Kilo zugenommen, leidet jetzt aber an heftigem Durchfall. Er verweigert Mahlzeit Nummer drei und vier. Sein Körper kommt mit der - zwar vorsichtigen, aber dennoch plötzlichen - Futterzufuhr nicht ganz problemlos zurecht. Der arme Hund hat furchtbare Bauchschmerzen. Orlando bekommt zwei große Spritzen und Heilerde ins Futter ... morgen sollte es ihm besser gehen. Am Samstag sind zwei weitere Spritzen fällig ...
Tagebuch wird fortgeführt - wenn auch nicht jeden Tag!
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