Update Januar 2024 - Ich glaube, jetzt ist es so weit, jetzt bin ich wirklich alt. Die Tierschützer waren letztens bei mir und wisst ihr, was sie gesagt haben? „Er sollte zu den „Notfällen“ gezählt werden ... er ist so alt, dass er nicht mehr lange zu leben haben wird ...“ Eigentlich kann ich ja kaum noch was hören, aber DAS hab ich dann doch noch verstanden. Die haben vielleicht Nerven. Ich hab wirklich gedacht, dieses Mal kommen sie, um mich mitzunehmen, weil sich doch noch jemand in mich charmanten alten Jungen verliebt hat. Ich hatte nämlich noch nie jemanden, der mich liebt und nur ein einziges Mal hätte ich auch gerne einen richtigen Freund gehabt. Darum war ich auch so aufgeregt, aber als ich gemerkt habe, dass es nur ein kurzer Besuch ist, hab ich mich schnell wieder beruhigt, um noch ein bisschen auf der Wiese rumzuschnüffeln (das ist immer toll, kommt aber nur selten vor). Und sie sind auch extra etwas länger geblieben, so konnte ich ihnen noch erzählen, dass auch alte Hunde noch Träume haben. Ja, wir träumen von der Liebe zu unseren Menschen und auch von so ganz profanen Dingen wie gutem Futter oder einer eigenen, möglichst weichen, Stelle zum Schlafen. Oder davon, viel öfter auf der Wiese rumzulaufen. Von der Sonne, dem Mond und den Sternen…
Aber nicht von der Regenbogenbrücke – die kommt früh genug. Und ich hätte so gerne vorher noch irgendwas, das von meinem Leben übrigbleibt. Zum Beispiel, dass mein Mensch manchmal an mich denkt und sagt „Gut, dass ich den Chorizo noch ein Weilchen bei mir hatte, er war doch ein guter Junge.“ Das würde mir schon reichen, und dafür hätte sich das lebenslange Warten dann gelohnt.
Aber so langsam wird die Zeit, die mir dafür noch bleibt, wirklich knapp. Deshalb kann ich auch nicht mehr lange drum herumreden und frage einfach ohne Umschweife: Kann mich bitte jemand hier rausholen? Euer alter Chorizo
Update Juni 2022 - Unser Chorizo ist nun alt geworden.
Sein Leben hat er im Canile verbracht, und auch seine kleine Vorstellungsseite hier bei uns hat ihn bisher nicht in ein schönes zu Hause geführt.
Ist es, weil er zu den Unsichtbaren gehört? Den Unsichtbaren, von denen wir einfach nicht wissen, warum sich nie jemand für sie interessiert?
Oder weil er sich in seinen jüngeren Jahren nicht mit allen Rüden vertragen hat? Menschen, die Hunde wie ihn aufnehmen, haben in der Regel schon mindestens einen (Hund), meist aber mehrere. Und es gibt so viele, die mit allem verträglich sind.
Aber Chorizo weiß von all dem nichts. Er hat sein ganzes Leben hinter Gittern verbracht. Und nun, da nur noch ein kleiner überschaubarer Rest davon übrig ist, weiß er immer noch nichts von den Sorgen der Tierschützer, die ihm so sehr wünschen, dass er für die Zeit, die ihm noch bleibt, doch noch jemanden findet, zu dem er gehören kann.
Natürlich weiß unser betagter Schatz auch nicht, dass er vielleicht schon längst in einem Körbchen schlafen könnte an einem Ort, wo man sich um ihn kümmert, wo er vielleicht Freunde hätte und wo auch mal jemand schaut, ob es ihm gut geht. An einem Ort, wo er nicht so alleine wäre…, wenn er immer freundlich auch auf andere Rüden zugegangen wäre. Sicher kann er das, und mit etwas Unterstützung hätte er es wohl auch umgesetzt.
Aber Chorizo hatte keine Unterstützung. Er wurde allein gelassen mit seinem Problem.
Doch nun, da er alt ist, ist er auch ruhiger geworden, und es läuft besser mit ihm und anderen Rüden, nicht perfekt, aber besser.
Was sich nicht geändert hat ist, dass unser Senior immer noch freundlich und kontaktfreudig auf uns Menschen zugeht, wann immer sich eine der seltenen Möglichkeiten ergibt. Und das An-der-Leine-laufen hat er auch noch nicht verlernt.
Und ja, es braucht wohl etwas Erfahrung, und Zeit muss man sich auch ein bisschen nehmen….
Chorizo hat leider nicht mehr so viel Zeit, aber er könnte noch erfahren, dass ein Leben, wie er es führt, gar nicht so für ihn bestimmt ist. Und dass es auch anders geht. Schöner. Froher. Lebenswerter.
Was wären wir ohne Hoffnung – und so hoffen wir weiter, dass Chorizos Mensch ihn bald findet, hier auf seiner kleinen Vorstellungsseite.
Wenn es passt und Sie sich angesprochen fühlen, melden sie sich doch bitte bei Chorizos Vermittlerin. Es würde uns sehr freuen!
Der hübsche Chorizo (62 cm) musste in einem besonders schlimmen Canile in der Provinz Viterbo ausharren, bevor er am 03.05.2018 ins jetzige Canile verlegt wurde.
Hier zeigt er sich uns Menschen gegenüber freundlich, verspielt und interessiert. Er geht auch recht gut an der Leine. Ganz sicher hätte er Freude an langen Spaziergängen, vielleicht auch an Spiel und Spaß und Hundeschule. Möglicherweise trägt er ein paar Schäfi-Gene in sich.
Mit Hündinnen ist Chorizo ok, mit Rüden etwas weniger und eher nur nach Sympathie, deshalb wünschen wir uns für ihn einen Einzelplatz, damit er seinen Lebensabend entspannt genießen kann.
Haben Sie ein offenes Herz und ein schönes Plätzchen für unseren zu Menschen sehr lieben "Eigenbrödler", dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Wenn "die Chemie stimmt", zeigt er sich übrigens mittlerweile auch mit anderen Rüden verträglich.
TIER MERKEN !
