Update Januar 2024 - „Es kann sehr deprimierend sein, wenn man keine Rückmeldung auf eine Bewerbung erhält, für die man viel Zeit und Mühe und Hirnschmalz investiert hat. Mein Lebenslauf ist einwandfrei und die ausgeschriebene Stelle als Liebling der Familie schien doch wie die Faust aufs Auge zu mir zu passen. Leider hat sich niemand auf meine Bewerbung gemeldet, …. kein Vorstellungsgespräch bei meiner Vermittlerin, keine Einladung… einfach nichts. Und ganz ehrlich, es wird hier von Tag zu Tag schlimmer.
Sie kennen das vielleicht: Man fühlt sich einsam, abgelehnt, nicht gut genug, verlassen. Man will dann einfach nur weg, raus aus seiner Haut und Konflikten aus dem Weg gehen. Ich wollte diesmal sogar den netten Tierschützern, die uns besuchen kamen, lieber ausweichen statt ihnen zu nahe kommen, denn das schlimmste Gefühl ist nicht zu wissen, ob man warten oder aufgeben soll.“
Liebe Leserinnen und Leser, in dem neuen Video sehen wir, wie sich Armelle zusammen mit ihrem Leidensgenossen Ingo in die hinterste Ecke drängt und darauf hofft, übersehen zu werden. Seit unserem letzten Besuch hat sie sich noch tiefer in sich selbst zurückgezogen. Wir befürchten, dass sie sich immer mehr in ihrer Unsicherheit verstrickt. Armelle benötigt dringend Unterstützung von jemandem, der ihr zeigt, dass sie in der Lage ist, Konflikte zu bewältigen, dass sie in ihrem Leben auch Sonnenseiten verdient. Ohne Hilfe wird sie möglicherweise nicht im Stande sein, sich selbst etwas zuzutrauen. Armelle ist noch sehr jung und hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Bitte lassen Sie es nicht im Dunkeln enden.
Hallo, ich bin die Armelle und ich muss auch hier im Hundelager leben. Und das ist noch nicht alles, die Tierschützer, die gestern hier waren, haben gesagt, dass sooo viele Hundekinder aus dem Lager darauf warten, sich für ein richtiges Zuhause vorstellen zu dürfen, dass einige ihre Bewerbung selbst schreiben müssen. Ich hatte gehofft, dass der Kelch an mir vorübergeht, aber so war es nicht…
Dann habe ich auch noch gehört, wie sie gesagt haben, ich sei ängstlich. Aber das bin ich gar nicht. Ich habe mich sogar von ihnen anfassen lassen und habe überhaupt nicht gezittert und weggelaufen bin ich auch nicht. Nur diese Strippe wollte ich mir nicht um den Hals wickeln lassen, aber das muss man doch verstehen – was glauben die Tierschützer denn, wie ich hierhergekommen bin? Viele von uns wurden einfach eingefangen und hierher verschleppt – von Menschen. Da muss man beim nächsten Mal eben etwas vorsichtig sein. Aber eigentlich waren die Tierschützer sehr nett zu uns Hunden. Wenn sie nochmal kommen, versuche ich das mit der Strippe vielleicht. Aber erst mal kommt hier meine Bewerbung auf ein feines Zuhause:
Name: Armelle
Meine Stärken: ich vertrage mich prima mit meinen drei Freunden hier (und ich habe bestimmt noch mehr Stärken, aber die kenne ich doch noch nicht)
Meine Erfahrungen: naja, hier kann ich wohl nicht punkten, aber ich bin ja noch jung
Meine Erfolge: ich habe mich überwunden und die Tierschützer durften mich anfassen
Meine Interessen: spielen, laufen, schlafen, futtern, lernen, einen Menschenfreund finden, in die Welpenschule gehen
Meine Wünsche: Oh, das ist der beste Punkt! Also ich hätte gerne, dass die Menschen, bei denen ich dann wohnen werde, ein bisschen Geduld mit mir haben, wenn ich da bin. Weil ich doch noch nicht so viel weiß und kann. Dafür verspreche ich ganz fest, mir richtig viel Mühe zu geben, damit sie stolz auf mich sein können und wir eines Tages ziemlich beste Freunde werden.
Ach ja, ich soll noch darauf hinweisen, dass ich eine Vermittlerin habe. Wenn einer von euch findet, dass wir gut zusammenpassen würden, dann soll er sie mal bitte anrufen.