„Haben Sie es gerochen? Ich hab‘ da was in der Nase. Eine Fährte. Eine Spur. Wo sie wohl hinführen mag? Auf geht’s! Immer dem Geruch hinterher. Ich folge diesem herrlichen Duft. Es riecht nach Freiheit. Es riecht nach Liebe. Es riecht nach Spaß. Es riecht nach Familie. Und wahrhaftig - die Spur endet vor einem großen Haus, aus dem freundliche Stimmen in mein Ohr gelangen. Ein Haus in dem gelacht wird. Es riecht so wunderbar! Es riecht wie ein Zuhause! So gerne würde ich eintreten und schauen, welch tolle Menschen sich hinter dieser Tür verbergen. Und tatsächlich, die Tür geht auf. Ob ich wohl reingehen kann? Ob ich willkommen bin?“
Und dann, wie jeden Morgen, werde ich wach und frag mich, wo ich bin und wer da die Tür aufgemacht hätte? Ich denke, dass es nette Menschen sind, die mich in meinem Traum willkommen geheißen hätten, denn eigentlich habe ich einen guten Riecher. Aber leider kann ich nur in meinen Träumen die große weite Welt erschnüffeln und Menschen und Tiere aufspüren. Denn in der Realität kann ich meinen guten Spürsinn nicht unter Beweis stellen und das macht mich echt traurig. Eine Zeit lang konnte ich beweisen, was für ein toller Bloodhound ich bin. Es gab da einen Mann, der mich oft in die Berge mitnahm, denn einst wurde ich als Suchhund ausgebildet. Sobald ich eine Fährte gerochen habe, arbeitete ich immer konzentriert, um mein Ziel zu finden. Was ein Spaß! Doch jetzt geht dieser Mann nicht mehr auf die Suche und braucht mich nicht mehr. Daher hat er mich bei einer Tierschützerin abgegeben, die nun einen Platz für mich sucht. Sie sucht für mich einen Menschen, der mir wieder die Möglichkeit gibt, mein Talent regelmäßig unter Beweis zu stellen. Jemanden, der zusammen mit mir aktiv die Welt erschnüffeln und vielleicht sogar Menschen suchen will. Jemanden, der mich artgerecht auslastet und mich liebevoll als Familienmitglied aufnimmt. Vielleicht gibt es da draußen ja irgendwen, der einen reinrassigen Bloodhound sucht? Einen Bloodhound wie mich, Churchill. Ich bin gerade mal drei Jahre alt und es gibt noch so vieles, was ich suchen und finden möchte. Aber dazu brauche ich einen liebevollen Zweibeiner, der dieses tolle Hobby mit mir teilen möchte. Denn hier, wo ich im Augenblick bin, kann ich von einer Fährtensuche nur träumen.
Hunde dürfen gerne schon bei Ihnen wohnen, denn mit ihnen habe ich kein Problem. Katzen habe ich allerdings noch nicht kennengelernt. So wie ich vieles noch nicht kennengelernt habe. Aber vielleicht beweisen Sie ja die richtige Spürnase und geben mir die Chance, zusammen mit Ihnen herauszufinden, wer und wie ich eigentlich bin und welche Talente noch in mir schlummern.
Und wer weiß, vielleicht können wir gemeinsam sogar Menschenleben retten? Bitte warten Sie nicht zu lange, denn vielleicht sind genau Sie die einzige Chance, die ich habe!