Beschreibung: Orvelia - manchmal passiert es direkt vor unserer Haustür
Manche Verbrechen passieren direkt vor unserer Haustür. Und wenn sie dann ans Licht kommen, sind wir erschüttert und können es nicht fassen.
Lesen Sie Orvelias Geschichte, aufgeschrieben von Claudia, die sie im Sicheren Hafen betreut.
„Arme kleine Orvelia! Sie kam als Welpe zu einem Bauern, der seine Schafe vor den Toren des Sicheren Hafens hält. Sie war eine von 30 Hunden, die bei ihm unkastriert, ungechipt, unterversorgt und dazu noch teilweise mit verstümmelten Ohren herumlaufen. Die Hunde werden regelmäßig von einem italienischen Tierschutzverein mit Futter versorgt, sehr zum Verdruss des Bauern, der das nicht wirklich schätzt, weil es seiner Meinung nach die Hunde von ihrer Arbeit abhält, die Schafe zu hüten. So sehen wir diese armen Tiere jeden Tag, verdreckt, heruntergekommen, abgemagert und auch verletzt, manchmal mehrere Hunde zusammen, manchmal einzeln mitten auf der Straße liegen. Oft genug werden sie auch von den Anrainern, die immer sehr schnell unterwegs sind, angefahren und sterben dann irgendwo allein, ohne Hilfe, verlassen, unter Qualen.
Die armen Hündinnen sind permanent trächtig, denn der Bauer macht auch ein Geschäft mit den Welpen, die er an Kollegen weiterverkauft. Immer wieder konnten wir arme Welpchen retten, die mit blutenden, abgeschnittenen Ohren auf der Straße saßen und nach der brutalen Misshandlung nicht mal Antibiotika bekamen.
Orvelia war eine dieser armen Hündinnen, die viele Welpen produzieren musste! Als sie nun anfing, ihr Fell zu verlieren, hat der Bauer sie uns angeboten. Auf den Videos kann man sehen, wie er sie mir in das Auto setzt. Wir waren alle sehr besorgt um Orvelia, die doch sehr heruntergekommen war, und erwarteten das Schlimmste. Ungeschützt, wie die Hunde neben den Schafen leben, hätten uns sämtliche Mittelmeererkrankungen nicht gewundert. So wurde sie der Tierärztin vorgestellt, Blut wurde untersucht und dann kam endlich der eher unerwartete Befund: sie hat fast gar nichts, außer einer schlimmen Räude, bzw. Dermatitis, die auch schon jeden Tag besser wird. Wir freuen uns sehr für Orvelia, die die Hölle hinter sich hat und jetzt bei uns darauf warten darf, ein richtiges Zuhause zu finden.
Orvelia ist eine wunderbare, sanfte, freundliche Hündin, die sicher mit allen Hunden verträglich ist. Auch wenn wir sie noch nicht mit unserer Gruppe zusammengelassen haben, weil sie noch zu schwach war, hat sie doch immer mit vielen Hunden zusammengelebt. Orvelia kann noch nicht an der Leine gehen, das ist ihr völlig unbekannt. Aber das werden wir in aller Ruhe angehen.
Eine Kuriosität ist ihr Geburtsdatum. Der Bauer hat mir persönlich versichert, dass der Hund 17 Jahre alt sei. Unsere Tierärztin hat bei der Untersuchung nur den Kopf geschüttelt und lachend gemeint, dass sie maximal 7 Jahre alt sein könne. Wir würden uns wünschen, dass Orvelia nach diesen 7 schlimmen Jahren noch ein langes Leben vor sich hat, denn mit 7 gehört eine Maremmana noch lange nicht zum alten Eisen.“
Liebe Leserinnen und Leser, Orvelia ist nach all den Qualen nun in Sicherheit, doch so viel Mühe wir uns auch geben, so ist unser Sicherer Hafen eben doch ein Tierheim und Orvelia hat, so grausam die Bedingungen auch waren, immer frei gelebt. Sie kennt es nicht, 23 Stunden am Tag in einem Zwinger zu sein und sie soll doch nicht denken, dass sie nun für den Rest ihres Lebens eingesperrt sein muss.
Wenn Sie unserem Schatz zeigen wollen, wie richtiges Hundeleben geht, dann rufen Sie doch bitte ihre Vermittlerin an. Orvelia wird es Ihnen danken mit allem, was sie hat.
Und wenn Sie Orvelia ein Zuhause schenken möchten und vielleicht noch keine Erfahrung mit Herdenschutzhunden haben, dann lesen Sie bitte unsere Ausführungen zu diesen wunderbaren Tieren: https://www.pro-canalba.eu/auslandstierschutz/herdenschutzhunde/
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