Julia - eine Welt, tiefer und dunkler als der Ozean
September 2024- Julia hat den Sprung auf ihre Pflegestelle geschafft! Sie befindet sich in 25554 Neuendorf - Sachsenbande
Januar 2025-Julia lebt inzwischen seit vier Monaten auf ihrer Pflegestelle und macht dort tapfer ihre ersten kleinen Schritte auf dem Weg zurück ins Leben. Als sie ankam, war Julia ein panischer Angsthund…sie war panisch in der Wohnung und panisch mit Menschen.
Daher mutet es fast wie ein kleines Wunder an, dass die Kleine heute an der Leine laufen kann (und zwar sehr gut), bei Begegnungen mit anderen Menschen einfach ruhig stehenbleibt und geduldig wartet, bis es weitergeht und seit einigen Tagen sogar Leckerlis von ihr vertrauten Personen annimmt, auch wenn diese nicht zum Haushalt gehören. Sämtliche Alltagsgeräusche machen Julia keine Sorgen mehr, sondern sind ihr mittlerweile vertraut. Sie fährt auch problemlos im Auto mit und macht das wirklich prima.
Im September war nicht daran zu denken, dass Julia sich bürsten lassen würde. Heute geht das schon ziemlich gut und wird regelmäßig gemacht. Aber nicht nur wegen der Fellpflege, sondern um Julia Schritt für Schritt an Nähe und Berührungen von Menschen zu gewöhnen.
Dass Julia diese hoffnungsvolle Entwicklung genommen hat, ist natürlich kein ‚kleines Wunder‘, sondern das Ergebnis feinfühliger und unendlich geduldiger Vorgehensweise durch Julias Pflegepapa. Denn Julias Angst vor Menschen sitzt sehr tief und es braucht Zeit und (auch wenn wir uns an dieser Stelle wiederholen) es braucht viel Geduld, diese Angst aufzubrechen. So geht Julia zwar schon schön spazieren, aber nur mit Halsband – das Geschirr versetzt sie noch immer in Panik. Auch eine Schleppleine macht sie noch nervös und unsicher. Jegliche Veränderungen in ihrem Umfeld sind noch etwas, das Julia erstmal einordnen muss und wofür sie ihre Zeit braucht.
Wie oft von Angsthunden berichtet, so wird auch Julia an manchen Tagen wieder (für uns ohne ersichtlichen Grund) von ihrer Angst eingeholt und schaltet in den Fluchtmodus. Der Pflegepapa leint sie dann im Haus an, um ihr etwas Sicherheit zu geben.
Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, unser Mädchen hat noch einen Weg vor sich. Aber sie geht ihn. Schritt für Schritt. Und so wünschen wir uns für Julia ruhige, geduldige Menschen, die schon Erfahrung mit Angsthunden haben und die ihr auch die Zeit geben können, die sie weiterhin brauchen wird. Ein ruhiger, vielleicht schon älterer Rüde, so denken wir, wäre dabei eine große Hilfe. Ein wirklich sicher eingezäuntes Grundstück hingegen wäre ein Muss. Und wir denken, dass jüngere Kinder sich zu sehr einschränken müssten, sodass wir eher nach einem Zuhause ohne bzw. mit (fast) erwachsenen Kindern suchen.
PS: noch zwei Dinge zum Schluss:
Zum einen Julias kleiner Steckbrief: Julia ist natürlich stubenrein, verträglich mit Artgenossen, Katzen und z.B. auch Hühnern. Sie hat keinen Jagdtrieb und nutzt ihr Bett gern als Rückzugsort.
Und zum anderen unsere Bitte an Sie, sich Julias Vorgeschichte durchzulesen, die Aufschluss über die Umstände geben wird, die dazu geführt haben, dass Julia heute neu lernen muss, dass Menschen durchaus freundliche Mitbewohner sein können. Bitte lesen Sie hier:
Julia – eine Welt, tiefer und dunkler als der Ozean
Die Geschichte von Julia, ihren Kindern Josefa und Javier und Papa Jordi ist so unbeschreiblich, dass wir eine Erläuterung vorwegschicken müssen:
In Italien gibt es für Menschen mit schweren bis schwersten psychischen Störungen nur sehr wenige Möglichkeiten einer stationären Behandlung. So sind sie häufig sich selbst überlassen. Sie bekommen nicht ausreichend Hilfe, sind aber frei in ihren Entscheidungen, so zum Beispiel auch in der Entscheidung, Tiere zu sich zu nehmen, wenn sie denn eine Wohnung haben.
Und genau das ist Julia und ihrer Familie passiert. Sie wurden bei einem Mann gefunden, der Hunde auf der Straße einfing und sie in ein Zimmer sperrte - ohne Futter, ohne Wasser. Die Nachbarn hörten die Hunde zuerst bellen, dann weinen und zum Schluss winseln. Erst, als es immer leiser wurde und selbst das Winseln kaum noch zu hören war, alarmierten sie die Polizei. Aber da war es schon zu spät – die Beamten fanden in einem einzigen kleinen Raum etwa 15 tote Hunde vor. Sie waren einer nach dem anderen verdurstet.
Zwischen ihren toten Gefährten waren noch 8 Tiere, die völlig abgemagert und dehydriert, aber noch am Leben waren. Sie wurden in eine Tierklinik gebracht, aber das Sterben ging weiter – weitere vier Hunde konnten nicht mehr gerettet werden. Einzig unsere kleine Familie hier hat es geschafft. Wir denken, dass sie womöglich die Letzten waren, die der Mann eingefangen hatte.
In solchen Fällen werden häufig ortsansässige Tierschützer gebeten, sich der Hunde anzunehmen, damit ihnen wenigstens ein Leben im Canile erspart bleibt. Und so kamen die vier Überlebenden in das Refugio einer Freundin von uns.
Julia hat die erlittene Misshandlung noch nicht so gut überwunden. Zwar ist sie nun in Sicherheit und hat sich körperlich schon gut erholt, aber sie ist immer noch sehr verstört und hat große Angst, wenn jemand im Zwinger steht. Sie bellt dann und versucht sich zu verstecken. Julia braucht dringend Hilfe. Hilfe, die ihr eine einzelne Tierschützerin, die sich allein um mehr als vierzig Hunde kümmert, nicht geben kann. Darum wünschen wir unserer Julia Menschen mit etwas Erfahrung, ausreichend Zeit und viel Verständnis für sie. Denn all das wird sie brauchen, um sich zu erholen und ihren Weg zurück ins Leben zu finden.
Bitte melden Sie sich doch bei ihrer Vermittlerin, wenn Sie unserer Julia helfen können. Wir danken Ihnen sehr.
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