Beschreibung: Edelito - wartet auf das Leben, das ihm zusteht
Update März 2025- Stellen Sie sich vor, Edelito, ein Jagdhund voller Lebenslust und Energie, eingesperrt in einem kleinen, kalten Zwinger. Der Geruch des Waldes, das Rauschen des Windes, das Rascheln der Blätter – all das ist ihm fremd geworden. Stattdessen umgibt ihn der ständige Lärm der anderen Hunde, die auf ihre Chance warten, den Zwinger zu verlassen. Der harte Betonboden unter seinen Pfoten, die kalten, grauen Wände – alles fühlt sich erdrückend an.
Für einen Jagdhund ist das mehr als nur ein körperliches Gefängnis. Es ist ein geistiger, seelischer Zustand. Es geht nicht nur um den Mangel an Bewegung, sondern um das Fehlen einer tief verwurzelten Bestimmung. Diese Hunde haben einen natürlichen Drang, ihre Umwelt zu erkunden, zu arbeiten und ihre Instinkte auszuleben. Wird dieser Drang unterdrückt, führt das zu Frustration, Angst und innerer Zerrissenheit. Edelitos Körper ist darauf ausgelegt, zu arbeiten, zu rennen, sich durch Felder und Wälder zu bewegen und Freiheit zu spüren. Doch jeden Tag bleibt er gefangen.
Seine kräftigen Beine, die für weite Strecken gebaut sind, können sich nicht entfalten. Sein Herz schlägt heftig, als wolle es die aufgestaute Energie ausdrücken, doch er bleibt in der Enge. Er dreht sich, kratzt an den Gitterstäben und sucht nach einer Möglichkeit, seinen Drang nach Bewegung zu befriedigen – vergebens.
Sein Blick ist durch die Wände seines Gefängnisses blockiert. Sonne, Regen, Wind – alles bleibt für ihn unerreichbar. Noch schlimmer: Er hat jegliches Zeitgefühl verloren. Wir wissen, dass er bereits 3 ½ Jahre dort lebt. Die Tage verschwimmen, und mit jedem Moment schwindet seine Hoffnung auf Befreiung. Kein Gras, keine Wälder, keine Weite – nur der Lärm, die Enge und die Frustration.
Edelitos Sinne, die dazu gemacht sind, die Natur zu erleben, sind nun leer. Die Ohren, die selbst das leiseste Geräusch wahrnehmen können, die feine Nase, die in der Lage ist, die kleinsten Düfte zu erkennen – all das ist hier nutzlos. Der einzige Geruch, den er wahrnimmt, ist der von Verzweiflung und der ständigen Angst, für immer eingesperrt zu bleiben.
Sein Blick wird immer leerer, die letzten Reste seines kämpferischen Geistes drohen zu verblassen. Doch er gibt nicht auf. In der Begegnung mit den Tierschützern flammt ein Funken auf. Trotz allem sucht er den Kontakt. Er lässt sich streicheln, als wolle er sich bestätigen lassen, dass er mehr ist als nur ein Gefangener. Doch wenn die Helfer gehen, bleiben die Gitterstäbe, die Wände und der unerreichbare Horizont.
Es muss für ihn die Hölle sein, jeden Tag in diesem Gefängnis zu verbringen, seine Instinkte zu unterdrücken und seine Freiheit zu opfern. Aber es gibt einen einzigen Funken Hoffnung: die Möglichkeit, aus diesem Albtraum zu entkommen. Die Chance, wieder zu rennen, die Freiheit zu erleben, durch den Wald zu streifen und an der Seite von Menschen zu leben, die ihm zeigen, was es heißt, geliebt zu werden. Und diese Chance sind Sie!
Unsere sanfte Seele Edelito war rund viereinhalb Jahre alt, als er im Juni 2021 in die Hundehölle eingeliefert wurde. Wie sein Leben vorher ausgesehen hat, wissen wir leider nicht. Seine kupierte Rute lässt allerdings den Schluss zu, dass er wahrscheinlich einmal jemandem «gehörte». Edelito hat eine außergewöhnlich schöne Fellzeichnung, zwei Drittel gestromt wie ein Boxer, ein Drittel weiß mit hellbraunen Punkten. Wir vermuten, es könnte sich um einen Segugio Maremmano (evtl. Mischling), einen Jagdhund, handeln. Nicht nur der Körperbau und die Fellzeichnung sprechen dafür, sondern auch die schon erwähnte kupierte Rute - eine Art der Körperverletzung, die offenbar dem «Schönheitsideal» von einigen Halterinnen und Haltern dieser Rasse entspricht.
Unser lieber Edelito fristet sein Dasein mit zwei entfernt Verwandten: Den ebenfalls der Jagdhunde-Liga angehörigen Schwestern Hadalyn und Hatty, zwei Rauhhaar-Segugio-Hündinnen. Die beiden Hündinnen wären eigentlich ebenso wie Edelito lieber in Feld und Wald unterwegs, als in ihrer viel zu kleinen Betonzelle eingesperrt zu sein. Kein Hund, kein Lebewesen sollte so dahinvegetieren müssen, jeder Tag ein Durchhalten, sich dem dauerhaften Lärm und der grenzenlosen Ödnis und Stumpfsinnigkeit ergeben, versuchen, das Bellen, Flehen, Weinen, Jaulen der Mitgefangenen zu ignorieren. Nur, um erneut einen Tag zu schaffen. Die allermeisten Hunde, die an diesem unmenschlichen, ja grausamen Ort ausharren müssen, wissen nicht, dass es auch ein Leben jenseits der Gitterstäbe und Mauern gibt. Dass das, was ihnen widerfährt, nicht das Leben ist, das ihnen zusteht. Und dass es ein paar wenige Glückspilze unter ihnen gibt, bei denen plötzlich ein paar freundliche Menschen auftauchen, Fotos und Notizen machen in der Hoffnung, sie so einen Schritt näher zu einer Familie, einem Leben in Würde und Liebe zu bringen.
Edelito und seine Zellengenossinnen gehören zu diesen Glückspilzen. Die mit uns befreundeten Tierschützer, denen es endlich erlaubt war, Edelito zu besuchen, haben dort einen sehr lieben und anhänglichen Hund angetroffen. Er habe aktiv den Kontakt zu den ihm fremden Menschen gesucht, habe sich streicheln und die Leine überziehen lassen. Man stelle sich vor: Nach über drei Jahren Haft ist Edelito uns Menschen gegenüber noch immer aufgeschlossen, schien zumindest beim Besuch der Tierschützer keine Berührungsängste zu haben. Und so, wie ihn die Tierschützer beschreiben, scheint Edelito der ideale Kandidat für den Posten «neues, innig geliebtes Familienmitglied» zu sein.
Nun ist es an Ihnen, verehrte Leserin, verehrter Leser. Edelito ist rund sechseinhalb Jahre alt (Stand Juli 2023) und wahrscheinlich voller Taten- und Bewegungsdrang. Für ihn wünschen wir uns eine Familie oder Einzelperson, die gerne draußen ist, bei jedem Wetter, die Edelito sanft und geduldig in das Leben in einem Haus und in der Geborgenheit einer Gemeinschaft einführt. Ihm zeigt, wie schön es ist, gestreichelt und geliebt zu werden, jeden Tag Abenteuerspaziergänge zu machen und leckeres Futter zu erhalten. Wir würden unser letztes Hemd hergeben, um Edelito das Leben zu ermöglichen, das ihm zusteht. Und Edelito würde es mit ewiger Treue danken.
Falls Sie sich ein gemeinsames Leben mit dem lieben Edelito vorstellen können, so kontaktieren Sie doch bitte seine Vermittlerin. Auf dem nächsten Trapo hat es noch ein Plätzchen frei.
Aufgrund seiner kupierten Rute kann Edelito leider nicht in die Schweiz vermittelt werden.
Bitte besuchen Sie Edelito auch auf unserer Homepage.