Sie wurden geboren, wie alle Hundekinder – mit geschlossenen Augen, weichem Fell und dem Herz voller Neugier auf die Welt. Doch die Welt, in die Raakel, Raynelle, Radford, Rodrigue und Rylando kamen, war nicht freundlich. Kein sicheres Zuhause, kein sanftes Willkommen, kein Duft nach Wiese oder der Klang von Lachen. Ihre ersten Atemzüge machten sie in einem kahlen Hundelager: graue Wände, grauer Boden, grauer Himmel, wenn sie ihn überhaupt je gesehen haben. Farben sind für sie nichts als ein unbekanntes Märchen. Ihre Welt ist ein Zwinger – und von Anfang an: zu eng, zu trostlos, zu laut.
Doch es gab einen hellen Punkt in dieser farblosen Welt – ihre Mama Robertha. Eine starke, stille Hündin, die trotz allem versuchte, ihnen Liebe zu schenken. Sie leckte über ihre kleinen Köpfe, hielt sie warm in langen Nächten, erzählte ihnen mit ihrem Herzschlag von einer Welt, die sie selbst kaum mehr kannte.
Doch selbst diese eine Konstante wurde ihnen genommen. Robertha wurde fortgebracht in einen anderen Zwinger– ohne Erklärung, ohne Abschied. Fünf Hundekinder blieben zurück – allein, verloren, mit einer Leere im Herzen, die sie nicht benennen konnten noch bevor das Leben überhaupt richtig begonnen hatte.
Sie sind jetzt sieben Monate alt – jung, aber schon viel zu alt, um noch nie die Welt gesehen zu haben. Nie die Sonne auf ihrem Fell. Nie ein Baum, ein Schmetterling, ein Lächeln. Manchmal drücken sie ihre Nasen gegen das kalte Metall und schauen hinaus – dorthin, wo sie glauben, dass „mehr“ sein könnte. Sie fragen sich: Warum ist die Welt so klein? Warum so leise? Warum so farblos? Für sie ist das Grau der Normalzustand. Sie wissen nicht, dass es Farben gibt – Rot, das nach Wärme aussieht. Grün, das nach Freiheit riecht. Blau, das nach Hoffnung schmeckt.
Fünf Hundekinder. Fünf gebrochene Anfänge. Fünf Chancen auf ein erstes echtes Leben. Wirst du der Mensch sein, der ihnen zeigt, wie bunt das Leben wirklich sein kann?
Und falls du genau mich suchst: Ich bin Rylando. Ich bin etwa 49 cm groß (Anfang Mai) – nicht riesig, nicht winzig, irgendwie dazwischen. Wenn man mich sieht, wirke ich oft wie versteinert. Sobald sich eine Hand nähert oder eine Tür geöffnet wird, friere ich ein. Mein Körper sagt: Vorsicht. Gefahr. Denn alles, was ich kenne, war laut, eng und plötzlich. Ich bin kein Draufgänger. Ich bin der, der sich hinten hält. Der beobachtet. Der erst kommt, wenn es ruhig wird. Aber wenn du dich zu mir setzt, geduldig, leise, ohne Druck – dann merke ich, dass deine Nähe gar nicht weh tut. Dann fange ich an, ganz sacht, meine Nase vorzuschieben. Vielleicht berühre ich deine Hand. Vielleicht bleibe ich kurz, ganz nah. Und wenn du dann bleibst, werde ich spüren, dass Berührung auch Trost sein kann. Ich bin vorsichtig. Aber ich will. Ich habe nie gelernt, wie man in der Welt läuft – aber ich will es lernen. Mit dir.
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