Name: Jesolino Geboren: ca. 01.01.2016 Rasse: Maremmano-Mischling Geschlecht: männlich Schulterhöhe: ca. 50-54 cm Gewicht: --- Kastriert: nein Geimpft: ja Gechippt: ja Farbe: weiß Mittelmeercheck: Test folgt nach Einreise Krankheiten: keine bekannt Katzenverträglich: unbekannt Hundeverträglich: ja Kinder: unbekannt Handicap: nein Aufenthalt: L.I.D.A. Olbia, Sardinien
Zuhause: ja Pflegestelle: ja Paten: nein Geeignet für: erfahrene Hundehalter
Garten: ja Zweithund: ja Hundeschule: bedingt
Jagdtrieb: unbekannt
Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt - so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
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Beschreibung: Jesolino – Neun Jahre Angst – er muss endlich raus aus dem Schatten
Was ist mir passiert? Ich war nur ein winziger Knirps, kaum mehr als ein Schatten auf der Straße, als mein Leben begann. Noch bevor ich überhaupt wusste, wie sich ein Zuhause anfühlen könnte, lebte ich allein – jeden Tag auf der Suche nach ein bisschen Futter, ein bisschen Wärme, ein bisschen Sicherheit. Mehr als sieben Jahre ist das nun her. Damals bemerkte mich eine Pflegerin der L.I.D.A., zufällig, wie ein leises Flüstern im Lärm der Welt. Sie brachte mir Futter, blieb stehen, redete mit mir. Ich wollte ihr so gerne glauben … doch meine Angst war größer als mein Mut. Niemand konnte mich anfassen. Ich wusste nicht, ob Menschen gut oder gefährlich sind – und mein kleiner Körper zeigte schon Spuren eines Lebens, das mich viel zu früh zu hart gemacht hatte. Irgendwann ging es nicht mehr anders: Mein Zustand war so schlimm, dass man mich retten musste. Ich verstand nicht, was geschah – nur, dass ich plötzlich nicht mehr allein war.
Wo bin ich? Mit ungefähr einem halben Jahr kam ich in die L.I.D.A. in Olbia – und hier bin ich immer noch. Seit dem 08.08.2016 warte ich. Länger als jeder andere Hund aus der L.I.D.A. in der Vermittlung der STREUNERHerzen. Länger, als ein Herz warten sollte. In all den Jahren hat sich niemand für mich gemeldet. Kein einziges Mal. Jetzt lebe ich in einem abgelegenen Teil des Tierheims, zusammen mit drei anderen Hunden. Die Welt hier hinten ist ruhig … vielleicht zu ruhig. Fast nie kommt jemand vorbei. Für Hunde wie mich, die so sehr auf menschliche Nähe vorbereitet werden müssen, ist das schwer. Ich sehe manche meiner Nachbarn kommen und gehen – doch niemand fragt nach mir.
Wie bin ich? Wenn sich jemand meinem Gehege nähert, gerät mein Inneres sofort in Aufruhr. Ich belle laut, so laut ich kann, als müsste ich mich selbst davon überzeugen, dass ich mutig bin. Ich stelle mich nach vorn ans Gitter, voller Anspannung, fest davon überzeugt, dass mein Lärm die Menschen draußen hält. Doch sobald die Tür aufgeht und jemand eintritt, verlässt mich mein Mut schlagartig. Meine Beine tragen mich wie von selbst in meine Hütte, meinen sichersten Ort. Dort kauere ich mich zusammen, spüre, wie mein Körper zittert, und starre mit großen, runden Augen in die Welt hinaus – bereit zu fliehen, aber niemals bereit zu beißen. Wenn sich jemand vor meine Hütte hockt und mich vorsichtig berührt, lasse ich es geschehen. Ich knurre nicht, ich zeige keine Zähne. Ich ertrage die Nähe still, weil ich einfach nicht weiß, wie man Vertrauen zeigt. Ich habe Angst, so viel Angst – und trotzdem wünsche ich mir tief in mir, dass eines Tages genau diese Hand die ist, die mich nach Hause führt. Sobald der Besuch sich entfernt, schleiche ich aus meiner Hütte, stelle mich wieder mit sicherer Distanz hin und belle erneut. Nicht aus Bosheit – sondern um mir selbst Mut zu machen, weil die Welt mir noch immer viel zu groß ist. Aber jedes Mal, wenn die Menschen gehen, spüre ich Erleichterung … und einen winzigen Funken Hoffnung, dass irgendwann jemand kommt, für den ich all meinen Mut zusammennehmen kann. In mir steckt ein sensibles, großes Herz, das endlich lernen möchte, zu vertrauen.
Was suche ich? Ich wünsche mir Menschen, die mich nicht verändern wollen – sondern einfach bei mir bleiben. Eine ruhige Familie ohne Kinder, die schon Erfahrung mit so ängstlichen Hunden wie mir hat. Menschen, die keine Erwartungen an mich stellen, die verstehen, dass Vertrauen Zeit braucht. Viel Zeit. Vielleicht Monate. Vielleicht Jahre. Ich kenne nichts außer Gitterstäbe. Ich werde anfangs vieles nicht können. Und vielleicht werde ich am Anfang mehr Angst als Liebe zeigen. Ein sicher eingezäunter Garten ist für mich sehr wichtig, denn Spazierengehen wird sicherlich lange Zeit nicht möglich sein. Aber wenn du mir Geduld schenkst … werde ich irgendwann den Mut finden, dir mein Herz zu öffnen. Ein souveräner Ersthund ist für mich ebenfalls wichtig – jemand, der mir zeigt, wie man eine Familie hat, wie man lebt, wie man vertraut. Ohne so einen Hund könnte ich es nicht schaffen. Vielleicht bin ich ein Maremmano-Mischling. Vielleicht steckt in mir die Sanftheit, die Treue und die stille Größe dieser Hunde – ganz tief unter all der Angst. Wenn ich lernen darf, dass die Welt nicht nur aus Schatten besteht, wirst du vielleicht Seiten an mir entdecken, die ich selbst noch nicht kenne. Und wenn du unsicher bist: Du wirst nicht allein sein. Man wird dich beraten, begleiten, unterstützen. Ich brauche nur eines: Dass du mich siehst. Wirklich siehst.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Jesolino kann nach Deutschland ausreisen.
STATUS:* suchend *
weitere Informationen zu Jesolino: Datum: Sa, 13.12.25, 07:34 - Besucher: 14 Schutzgebühr: 500 € Vermittlungsbereich: Deutschland, bundesweit - Aufenthaltsort: L.I.D.A. Olbia, Sardinien - (Vereins)-Sitz: 50321 Brühl