stubenrein - kann alleine bleiben - sucht einfühlsame, konsequente und aktive Menschen mit Geduld 3.10.2020: Wir haben Post von Nemos Pflegestelle bekommen: Unsere ersten sechs Wochen mit Nemo.
Nemo, unser kleines Hasenherz durch und durch. Alles war ihm fremd. Geräusch jeglicher Art, Menschen, Häuser, ruhiges Fressen aus dem Napf, immer satt werden und scheinbar auch die Gewissheit, dass Niemand einem das Futter streitig macht.
Gefressen wird mittlerweile sehr entspannt. Bei manchen Geräuschen hält er jedoch noch inne und muss erst ermuntert werden, weiter zu futtern.
Die Situationen, die Nemo besonders im Haus nicht abschätzen kann und ihn panisch flüchten lassen, werden weniger. Doch immer mal wieder läuft er unruhig herum, scheint seine Ängste und Unsicherheiten einfach weglaufen zu wollen oder zu müssen. Nemo scheint schlechte Erfahrungen mit Dingen oder Gegebenheiten "von oben" gemacht zu haben. Der schaut häufig ängstlich nach oben, macht sich klein und vergewissert sich stets, ob Gefahr von oben droht.
Der Garten ist sein Lieblingsplatz. Er macht verlässlich sein Geschäft, ist absolut stubenrein und am liebsten rennt er den Zaun entlang oder ist im kleinen Wäldchen unterwegs. Dort wird ausgelassen gebuddelt und interessiert geschnüffelt und erkundet. Geschirr und Schleppleine bereiten ihm überhaupt keine Probleme. Nemo ist Meister im "Enttüddeln" der Leine und haben wir mal verschiedene Wege um einen Baum, ist er mit einem "andere Seite" oder "zurück" wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Gestern haben wir erstmals gewagt, die Leine "fallen zu lassen" und Nemo konnte ohne "das andere Ende der Leine" auch die hintersten Ecken seines Wäldchen erkunden. Es hat wunderbar funktioniert. Nemo zeigt keinerlei Fluchttendenzen. Weder über noch unten den Zaun durch. Sein zunächst als Fluchtversuch interpretiertes häufiges "Nach-oben-Schauen" sehen wir als die o.g. frühere schlechten Erfahrungen "von oben". Er sucht im Gegenteil bereits häufig unsere Nähe.
An einen Spaziergang ist noch nicht zu denken, aber der Garten bietet genügend spannende Dinge, die erstmal gemeistert werden müssen.
Dann gibt es die Zeiten der Annäherung im Haus. Liegt einer von uns abends auf der Hundeliege, drängelt er sich schon mal dazu, lässt sich ausgiebig streicheln und die Welt scheint auch im Haus ein kleines bißchen in Ordnung zu sein. Auch tagsüber ist es kein Problem sich zu ihm zu setzen. Immer öfter bleibt er auch von sich aus neben uns stehen und lässt sich streicheln.
Es wird noch eine lange Zeit brauchen, Selbstbewusstsein, Sicherheit und Vertrauen in diesem kleinen Kerl aufzubauen. Doch die Momente, die ihn entspannt wirken lassen, nehmen stets zu. Drei Schritte vor und manchmal auch einen wieder zurück. Wir arbeiten dran; zusammen mit diesem wunderbaren kleinen Kerlchen.
29.03.2020: Im Herbst 2018 wurde Nemo-Darling gefunden – zusammen mit seinen sieben Geschwistern. Seither lebt er im Rafina-Shelter. Im Moment teilt Nemo-Darling sein Gehege mit einem seiner Brüder, Ziggy, und einer Hündin. Nemo ist ein freundlicher, ruhiger und verträglicher Hund, die drei leben in bester Harmonie zusammen. Trotzdem: eine Familie ersetzt diese Hunde-WG natürlich nicht. Das Leben im Shelter ist wenig abwechslungsreich, dennoch ist Nemo immer fröhlich und hat ein spitzbübisches Funkeln in seinen wunderschönen bernsteinfarbenen Augen, ein Funkeln, das ihn manchmal aussehen lässt wie einen Welpen. Wie werden seine Augen erst strahlen, wenn er die Welt außerhalb des Shelters, an der Seite SEINER Familie, erkunden darf? Wer Nemo-Darling adoptiert, bekommt ein stets gut gelauntes, offenes und unkompliziertes Familienmitglied!
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