Update Juli 2024 - Mit Freude stellen wir hier und heute den hoffnungsvollen Bericht von Mannys Pflegefrauchen vor. Lesen Sie selbst:
„Man kann nur Vermutungen anstellen, was der kleine charmante Kerl erlebt haben muss. Vermutlich lebte er in einer reizarmen Umgebung. Viele Alltaggeräusche waren ihm fremd. Es scheint, dass man ihn häufig sich selbst überlassen hat. Man kann ihn also eine Zeit lang alleine lassen. Er macht dabei nichts kaputt und dekoriert auch die Wohnung nicht um. Er spielt alleine mit seinem Spielzeug oder schläft. Er zeigt einem deutlich, dass er es nicht gewohnt ist, mit einem Menschen zu spielen. Aber abgesehen davon, dass er zu Hause ein paar seiner Ressourcen dem Menschen gegenüber verteidigen möchte, ist Manny ein wirklich toller Begleiter. Unterwegs kann man dabei alles mit ihm machen.
Er fährt leidenschaftlich gerne Auto, wartet brav beim Einkaufen darin und läuft vorbildlich an der Leine. Ein wenig Angst zeigt er noch bei Begegnungen mit anderen Hunden, vor allem wenn sie größer sind. Wenn sie dann auch noch laut werden, sucht er Schutz bei mir. Ich kann ihn beruhigen, wenn ich mich zu ihm hinhocke und ihn kraule, wobei er seine Pfötchen bei mir aufs Knie stellen darf. Pferde sind definitiv zu groß, die findet er ganz gruselig. Er kennt es scheinbar, dass man ihn in solchen Situationen auf den Arm nimmt.In meinem kleinen Rudel ordnet Manny sich unter und geht Konflikten von Vornherein aus dem Weg.
Sein neues zu Hause muss nicht unbedingt mit einem oder mehreren Hundekumpel aufwarten, aber hier auf der Pflegestelle profitiert er davon, sich einiges von ihnen abgucken zu können. So lernt er, dass es für jeden hier genug zu essen gibt, dass jeder hier seinen Platz hat und zur Ruhe kommen kann und dass man seinen Ball immer wieder (geworfen) bekommt, wenn man ihn abgibt. Auf sogenannte „Tauschgeschäfte“ kann er sich immer häufiger einlassen und seit er vertraut, macht er auch Fortschritte beim Maulkorbtraining. Hierbei war er zunächst doch äußerst skeptisch, hatte er doch, gleich nach seiner Ankunft in Deutschland, unter Zwang Bekanntschaft damit bei einer Tierärztin machen müssen.
Mannys Gesundheit war sehr von dem Futter im Canile, welches man als solches eigentlich nicht bezeichnen kann, in Mitleidenschaft gezogen worden. Der kleine Kerl hatte sich so gar nicht wohl in seiner Haut gefühlt. Es juckte ihn am ganzen Körper. Er hat sich ständig gekratzt und gewälzt. Wie unangenehm muss das alles gewesen sein und trotzdem war und ist Manny ein fröhliches Hundchen, welches einen bei Ansprache immer freudig begrüßt. Er genießt das Öhrchen- und Bäuchlein kraulen und das verwöhnt werden mit Leckereien, wofür man allerdings auch was tun muss, und das auf den Arm nehmen, wenn es die Treppe rauf oder runter gehen soll. Er könnte sie zwar auch alleine laufen, aber angenehmer Körperkontakt wird hier so bei jeder Gelegenheit, die Manny anbietet genutzt und ausgeweitet. Man muss ihn schon von selbst zu sich kommen lassen. Man sollte ihn nicht bedrängen. Ruhiges und bedachtes Handeln ist bei ihm angebracht. So zeige ich ihm zum Beispiel erst den Karabinerhaken beim Anleinen, damit er sich nicht überrumpelt fühlt. Man sollte nicht auf die Idee kommen, ihn einfach von hinten anzugehen, (erst recht nicht, wenn er gerade über seinen Futternapf gebeugt steht), um ihn beispielsweise abzuleinen. Hierbei hat er nach seiner Adoptantin geschnappt, bei der er die ersten drei Tage in Deutschland verbracht hatte. Eine denkbar ungünstige Reaktion war es, ihn dann festhalten zu wollen, um mit ihm zu schimpfen. Seither befindet Manny sich bei mir auf Pflegestelle und lernt fleißig.
Manny braucht jemanden an seiner Seite, der ihm weiterhin die nötige Unterstützung und Hilfe geben kann und jemand der bereit ist, das Maulkorbtraining weiterzuführen, um den Druck raus nehmen zu können (er sollte ihn u. A. zwanglos beim Tierarzt tragen). Er braucht jemanden mit guter Grundstimmung, der Hunde lesen kann und sich nicht auf Machtkämpfe einlässt, der in der Lage ist, Provokationen zu vermeiden und sogenannte Vorboten zu erkennen. Manny sollte in erfahrene Hände kommen, in einen Haushalt ohne Kinder. Dann wird er sein doch so großes Herz bestimmt schnell wieder verschenken – so, wie er es jetzt hier auch schon tut.