Sie haben mir den Namen Ruppi gegeben. Ich hatte noch nie einen Namen. Manchmal haben die Menschen gesagt „Na komm, du Armer, hier hast du ein paar Reste.“ Aber meistens hab ich nur gehört „Hau ab, du dämlicher Köter und lass dich hier nie wieder sehen.“
Ich habe fast mein ganzes Leben auf der Straße gelebt, außer vielleicht ganz zu Anfang, denn ich kann gut an der Leine laufen…das ist wohl ein Indiz dafür, dass ich irgendwann mal ein Zuhause hatte. Aber ich erinnere mich nicht mehr. An die Jahre auf der Straße aber schon. Lange habe ich versucht, ein Haus zu finden, in dem ich bleiben darf. Wo ich wenigstens abends einen sicheren, ruhigen Platz habe, von dem mich niemand vertreiben kann. Aber niemand wollte mich und irgendwann hab ich es aufgegeben. Dann war da ein Rudel, das mich aufnahm. Wir haben gemeinsam nach Futter gesucht und uns gegenseitig beschützt. Nachts hat immer einer von uns Wache gehalten, während wir anderen schliefen…Aber das ist lange her. Irgendwann war ich wieder allein und inzwischen auch schon älter und nicht mehr so stark und schnell wie früher. Ich musste viele Kämpfe austragen und oft konnte ich mich gerade noch unter einem Busch verstecken. Viele Verletzungen hab ich überlebt…aber es wurde immer schlimmer je älter ich wurde.
Irgendwann haben mich die Hundefänger erwischt, aber es war mir auch egal. Das Lager, in das sie mich gebracht haben, ist gruselig. Aber es gibt Futter und die Zellen sind zwar kahl und der Boden hart, aber ich bin das gewohnt. Und manchmal nachts, kurz bevor es Morgen wird, ebbt der Lärm von dem Bellen und Winseln der anderen hier ein wenig ab – das ist dann meine Stunde, da kann ich träumen. In meinem Traum ist da ein Mensch, der sagt „Komm Ruppi, du hast genug gelitten, du sollst deine letzten Jahre bei mir verbringen.“ Und ich sage dann „Ich bin ein Streuner, und ich weiß nicht, wie man sich in einem Menschenhaushalt benehmen muss.“ Aber der Mensch antwortet „Das macht nichts, das kannst du alles lernen und ich werde dir dabei helfen, denn du bist ein guter Hund und du hast ein gutes Zuhause verdient.“ Und dann kommt der Teil in meinem Traum, vor dem ich mich immer fürchte: Ich muss dem Menschen sagen, dass ich nicht nur alt bin und mein Körper übersät ist mit Narben, sondern dass ich auch Leishmaniose habe. Ich weiß, dass viele Menschen denken, wir Hunde könnten nicht überleben mit dieser Krankheit, aber ich kenne einige, die uralt damit geworden sind. Und während ich so darüber nachdenke, sagt der Mensch in meinem Traum plötzlich „Mach dir keine Sorgen Ruppi, das kriegen wir alles hin. Wir zwei bleiben zusammen, egal was kommt. Und auch um deine Uveitis (so heißt das wohl, was immer meine Augen tränen lässt) werden wir uns kümmern.“
Dann erzählt er noch von seinen beiden Hunden, einem Rüden und einer Hündin, und dass wir bestimmt bald Freunde werden, aber da kann ich schon gar nicht mehr richtig zuhören…Für mich zählt nur „Wir zwei bleiben zusammen, egal was kommt“.
Letztens waren Tierschützer hier, die waren nett zu mir und da habe ich ihnen von meinem Traum erzählt. Sie sagten, sowas gibt es wirklich. Sie werden meine Geschichte dort zeigen, wo viele Menschen sie lesen können und nicht aufgeben, bis sie diesen Menschen aus meinem Traum gefunden haben. Dann sind sie gegangen. Und ich warte hier auf meinen Traum-Menschen.
nichts
bis
50 €
bis 100 €
bis
250 €
bis 500 €
über
500 €
...weil wir lieben was wir tun Erstellung responsiver WordPress Homepages für Vereine und Unternehmen
P A T E N S C H A F T G E S U C H T
Bitte unterstützen Sie Ruppi und unseren Verein mit einer Spende und füllen dazu dasPatenschaftsformular aus oder nutzen den ggf. eingeblendeten PayPal Spendenbutton.
D I E K O N T A K T D A T E N : Bitte nur hier anfragen!