Im März 2022 fanden unsere Freunde von der Arca Huelva sechs sehr traurige Welpen. Die parasitenübersäten, gerade höchstens sechs Wochen alten Babys bewegten sich nahe einer vielbefahrenen Straße und hätten jederzeit von einem Auto erfasst werden können, also packten die Tierschützer die abgemagerten Hundekinder ein und brachten sie in die Obhut des Tierheims. Lange suchte man nach Spuren der Mutter, aber man fand niemals den geringsten Hinweis, wo das Sextett hergekommen war. Vielleicht wurden die Geschwister auch von einem verantwortungslosen und gemeinen Halter zum Sterben ausgesetzt – wir werden es wohl nie erfahren. Für Welpen ist die Vergangenheit aber auch oft nicht so wichtig, schon nach kürzester Zeit schauen die meisten Babys und Junghunde mit großen Augen fröhlich in die Zukunft. Dafür ist es aber notwendig, dass die Hundekinder viele Umwelterfahrungen sammeln können. Wie gut ein Hund sich in der Welt zurechtfindet, hängt also davon ab, dass er von seinen Elterntieren, von anderen Hunden und eben auch von Menschen angeleitet wird, dass Neugierde belohnt wird und Ängste keine Chance haben, sich zu verfestigen. Wenn Welpen ohne ihre Mama ins Tierheim kommen, ist die Arbeit der Tierschützer extrem schwierig. Die Arca Huelva liegt auf dem Land, es gibt kaum Einflüsse von außen, nur wenige Besucher und die Gelegenheiten, bei denen die Hunde das kleine Tierheim verlassen können, sind sehr selten. Drei Mitglieder unseres Sextetts haben es leider nicht geschafft, in den letzten Monaten die Welt der Zwinger und Gitter hinter sich zu lassen. Abby, Enna und ihr Bruder Addi haben lange auf ihr Ticket ins große Glück gewartet – vielleicht zu lange. In der ruhigen Welt des abgelegenen Tierheims kommen die drei fast eineinhalb Jahre alten (Stand 06/2023) eigentlich ganz gut zurecht, aber man merkt deutlich, dass sie gegenüber allem Neuen gestresst sind, dass sie fremde Menschen nicht einschätzen können und fürchten, dass auf den seltenen Spaziergängen jedes Fahrzeug und jeder Passant ein Problem ist … Abby, Enna und Addi sind sogenannte Deprivationshunde, und wenn sie nicht bald äußerst geduldige, hundeerfahrene, liebevolle Menschen finden, die sie aus dem Kreislauf der reizarmen Umgebung, der Bestätigung ihrer Ängste und der geistigen und körperlichen Unterforderung herausholen können, werden sie ein langes, trauriges und durch Angst gesteuertes Leben im Tierheim vor sich haben. Abby, Enna und Addi sind bildhübsche Hunde und unübersehbar nah verwandt mit belgischen Schäferhunden. Zu ihrem ängstlichen Wesen kommt also auch noch eine überragende Intelligenz und Lernwilligkeit – beides im Alltag unter einen Hut zu bekommen, erfordert wirklich Fachwissen, eventuell die Begleitung durch erfahrene Trainer und vor allem unendlich viel Geduld und Liebe. Wir starten hier einen dringenden Aufruf an alle Menschen, die sich auskennen, die vielleicht schon mal einem Deprivationshund die Welt erklärt haben, die wissen, dass ein Angsthund nie ganz normal ticken wird, aber ein wundervolles Leben als Familienhund führen kann, die bereit sind, ihr Herzblut in einen Hund zu stecken, bei dem man von Anfang weiß, dass der Weg das Ziel ist und man jeden noch so kleinen Erfolg feiern muss, kurz, die nicht voraussetzen, dass der Hund direkt ihr allerbester Freund ist, aber bereit sind, bedingungslos der beste Freund ihres Vierbeiners zu sein. Bitte, wenn Sie sich dieser langwierigen, schwierigen, aber so dankbaren Aufgabe stellen wollen, wenn Sie mit der großen Arca-Familie eine Party starten möchten, wenn Ihr Nachwuchsathlet das erste Mal nach einer Streicheleinheit fragt oder nach Monaten angstfrei selbständig in den Garten geht, im Bett schläft oder nicht mehr flüchtet, wenn Besucher kommen, dann melden Sie sich bei uns. Wir stehen Ihnen gern beratend zur Seite, wir überlegen auch mit Ihnen, ob einer dieser Junghunde für Sie wirklich eine gute Wahl ist oder Sie vielleicht einem anderen unserer Sorgenkinder besser helfen können. Aber bitte, wenn Sie die Möglichkeit haben zu helfen, und sei es auch nur als Pflegestelle, die unseren fast erwachsenen Angsthäschen den Start in eine gute Zukunft ermöglichen kann, dann melden Sie sich bei uns!
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weitere Informationen zu Enna:
Datum: Sa, 07.09.24, 21:57 - Besucher: 80 Schutzgebühr: 450 Euro Vermittlungsbereich: Deutschland + Österreich + Schweiz - (Vereins)-Sitz: 76593 Gernsbach