Völlig unerwartet landete eine müde Brieftaube am Zwinger des lieben Hundekindes Myla und schob ihr einen kleinen Brief zwischen den Gitterstäben hindurch. Potzblitz, da schrieb ihr doch eine ehemalige Leidensgenossin ein paar liebe Zeilen: „Liebe Myla, oft muss ich an Dich denken! Mein Leben war vor drei Monaten auch noch niemandem etwas wert und der Tag sah trist, grau und trostlos aus. Doch dann wurde ich von den lieben Tierschützern abgeholt und bin nun glücklicher Familienhund! Halte durch kleine Myla, liebe Menschen werden Dich hier finden und Dir ein Happy-End schenken. Weil auch Dein Lesen zählt! In Liebe Deine Enya!“
Noch ist die lebhafte, aber auch etwas schüchterne Myla unbedarft und voller Hoffnung auf ein schönes, hundegerechtes Leben. Noch ahnt Myla vielleicht nur in kleinen Momenten, dass der graue, enge Betonzwinger, in dem sie gerade mit weiteren Welpen eingesperrt ist, nicht die „richtige, echte“ Welt ist. Doch mit jedem endlosen Tag der Gefangenschaft