Update Dezember 2024- Es war eine dieser kalten Nächte im Hundelager, die den ganzen Körper frösteln ließen, selbst wenn man sich zusammenrollte, um sich etwas Wärme zu verschaffen. Der Beton unter mir war hart und ungemütlich, aber ich hatte mich daran gewöhnt. Nakita lag neben mir, ihre Augen glänzten im schwachen Mondlicht, aber ich konnte den Schmerz darin sehen. Sie war so still, viel stiller als sonst, und ich spürte, dass etwas nicht stimmte. „Warum bin ich noch hier?“, hörte ich sie flüstern, und ihre Worte schnitten tief. Ich wusste, dass sie sich so oft das gleiche fragte. Sie hatte ihre Schwester Neena verloren, die bereits ein Zuhause gefunden hatte, während wir hier festsaßen. Ich konnte verstehen, warum sie sich so fühlte. Ich fühlte mich auch so. Aber ich wusste auch, dass wir nicht aufgeben durften. Dass wir an einen besseren Tag glauben mussten.
Neben uns hörte man die anderen Hunde. Ihre nächtlichen Geräusche, das Bellen, das Umherwälzen im Schlaf, waren wie ein ständiger Begleiter. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir alle die gleichen Ängste teilten – die Furcht vor dem Ungewissen aber auch die Hoffnung, dass irgendwann ein Mensch kommen würde, um uns zu retten. Aber wann? Ich wusste es nicht, und das war das Schlimmste daran.
Ich drehte mich zu Nakita und legte meinen Kopf auf ihre Pfote. Ich wusste, dass sie es brauchte, diese kleine Geste der Nähe. Wir waren in diesem Moment zusammen, und das war alles, was zählte. „Wir sind nicht alleine, Nakita“, flüsterte ich. „Auch wenn die anderen Hunde träumen, dass sie für immer hier sind, müssen wir weiter hoffen. Der richtige Mensch wird kommen. Du wirst sehen.“
Wir blickte nach oben zu den Sternen und träumten von einem besseren Leben. Vielleicht gab es da draußen jemanden, der genau uns suchte – jemanden, der uns genauso liebte, wie Neena geliebt wurde.
Ich seufzte leise. „Wir sind stark“, sagte ich, obwohl ich wusste, dass es nicht immer einfach war, stark zu sein. „Es wird hoffentlich nicht immer so bleiben“, fügte ich hinzu. „Der richtige Mensch wird kommen. Du wirst sehen.“
Nakita antwortete nicht, aber ich konnte sehen, dass ihre Augen einen Moment lang weicher wurden und ich wusste, dass wir beide an diesem Traum festhalten mussten – an dem Traum von einem Zuhause, das uns lieben würde. Irgendwo da draußen war jemand, der uns wollte. Wir mussten nur weiter hoffen, weiter warten. Und irgendwann würde dieser Mensch kommen. Ich war sicher.
Wenn DU der richtige Mensch für Myla bist, zögere nicht! Melde dich schnell bei ihrer Vermittlerin!
Völlig unerwartet landete eine müde Brieftaube am Zwinger des lieben Hundekindes Myla und schob ihr einen kleinen Brief zwischen den Gitterstäben hindurch. Potzblitz, da schrieb ihr doch eine ehemalige Leidensgenossin ein paar liebe Zeilen: „Liebe Myla, oft muss ich an Dich denken! Mein Leben war vor drei Monaten auch noch niemandem etwas wert und der Tag sah trist, grau und trostlos aus. Doch dann wurde ich von den lieben Tierschützern abgeholt und bin nun glücklicher Familienhund! Halte durch kleine Myla, liebe Menschen werden Dich hier finden und Dir ein Happy-End schenken. Weil auch Dein Lesen zählt! In Liebe Deine Enya!“
Noch ist die lebhafte, aber auch etwas schüchterne Myla unbedarft und voller Hoffnung auf ein schönes, hundegerechtes Leben. Noch ahnt Myla vielleicht nur in kleinen Momenten, dass der graue, enge Betonzwinger, in dem sie gerade mit weiteren Welpen eingesperrt ist, nicht die „richtige, echte“ Welt ist. Doch mit jedem endlosen Tag der Gefangenschaft