Alt und ausgedient, so endete der freundliche, schmusige und anhängliche Rüde in der Perrera der Inselhauptstadt Puerto del Rosario.
Es sollte Gaspar nicht vergönnt sein, einen ruhigen Lebensabend genießen zu dürfen, sondern er wurde von seinem herzlosen Besitzer in eine überfüllte, laute Auffangstation gebracht, aus der es, gerade für alte Hunde, nur selten ein Entkommen gibt. Heute ist es, dank des neuen spanischen Gesetzes, nicht mehr erlaubt, gesunde Hunde in den Perreras einzuschläfern, allerdings führt das auch oft zu einer Überfüllung der Perreras und so sind die Hunde dort oft sehr gestresst, viele trauern ihrer verlorenen Vergangenheit nach, werden krank und apathisch.
Gaspar hatte Glück, denn bei dem Inselaufenthalt einiger Teammitglieder der THF fiel ihnen der liebe Rüde in der Station auf und so baten sie die Tierschutzkollegen der Finca Esquinzo, sollte ein Platz frei werden, ihn aufzunehmen.
Als sich eine Lücke auftat, holten Andrea und Pancho den Hundemann ab. Er zog zu Misha ins Gehege und fühlte sich sogleich sehr wohl.
In den ersten Tagen rief er bellend nach seinen Pflegern, weil er am liebsten rund um die Uhr nur mit ihnen zusammen gewesen wäre und nahm sich gar nicht die Zeit sein neues Zuhause zu erkunden. Aber Misha lockte ihn mit viel Spieltrieb, da sie sich freute endlich wieder einen Artgenossen an ihrer Seite zu haben vom Zaun weg und endlich konnte er ankommen.
Uns ist natürlich bewusst, dass es sehr schwierig ist, für einen alten Hund noch ein schönes Zuhause zu finden. Es scheint aber durchaus möglich, dass Gaspar gar nicht so alt ist wie er geschätzt wurde, sondern nur „verbraucht“. Seine Zähne sind stumpf und einige fehlen, was von schlechter Ernährung oder Kettenhaltung herrühren kann. Zurzeit ist er auch kein großer Gassigänger mehr, womöglich weil er sein Leben meist an der Kette verbracht und sich nie richtig frei bewegt hat. Tatsache ist auf jeden Fall, dass Gaspar ein wunderbarer Lebenspartner ist, der all seine Liebe dem Menschen widmet. Er genießt jeden Moment der Streicheleinheiten, die für ihn nie zu Ende gehen dürften und er teilt diese auch gerne mit Misha. Er liebt es mit seinen Pflegern duch das großzügige Gehege zu schweifen oder sie bei der Arbeit zu beobachten, auch hat er Spaß daran Fremde am Zaun zu verbellen, jedoch immer schwanzwedelnd und mit einem glänzenden, freundlichen Blick.
Der freundliche Senior kann zu einem vorhandenen Hundekumpel oder als Einzelhund vermittelt werden. Sein neues Zuhause, gerne Liebhaber und Kenner der Rasse Bardino, sollte idealerweise über ein eingezäuntes Grundstück/Garten verfügen.
Bardinos gehören zu den Hütehunden der Kanaren und werden dort als Hüte-, Wach- und Begleithunde eingesetzt. Der entsprechende Schutztrieb sollte bei der Adoption berücksichtigt und nicht unterschätzt werden. Hat man einmal das Vertrauen und die Liebe eines Bardinos gewonnen, bekommt man einen treuen und loyalen Freund fürs Leben.
Ab sofort wäre Gaspar bereit, gechipt, komplett durchgeimpft und auf Mittelmeerkrankheiten getestet, in sein neues Zuhause auszureisen.
Wo sind die Menschen mit einem riesengroßen Herzen, die ein Plätzchen für einen herzensguten Schatz frei haben, der endlich ein Leben angefüllt mit Wärme und Liebe verdient hat?
Wir suchen immer dringend nach Flugpaten ...
Die Vermittlung ausserhalb Fuerteventuras ist für unsere Schützlinge oftmals die einzige Überlebenschance, denn es gibt nur begrenzte Aufnahmekapazitäten auf der Insel.
Es entstehen selbstverständlich keine Kosten für den Flugpaten.
Wenn sie also demnächst eine Reise nach Fuerteventura von einem deutschen Heimatflughafen planen, dann würden wir uns sehr freuen, wenn sie unsere Tiere mit einer Flugpatenschaft unterstützen könnten. DANKE!
Sigrid Erdle
Mail: Flugpatenschaft@THF-Verein.de