Liebe Stecknadeln, wir suchen Euch dringend! An Bianca sieht man, was ein lebenslanges Dasein im Canile anrichten kann. Sie hat dort über 10 Jahre in einer winzigen Betonzelle ausgeharrt. Schließen wir einen Moment die Augen und stellen uns vor, was wir bzw. unsere Hunde in dieser schier endlosen Zeit alles gemacht und erlebt haben: Unzählige Spaziergänge, toben, spielen, sich im Gras wälzen, schwimmen gehen, in Urlaub fahren, Hundeschule, sich wohlig im weichen Hundebett räkeln, geliebt und gekrault werden… Bianca ist in der gleichen Zeit nur in ihrem Gehege auf und ab gegangen. Als Welpe noch übermütig und voller Tatendrang, dann wurde es immer weniger… Kein Freilauf, keine Bewegungsmöglichkeit, gnadenlos heiße Sommer und kalt-feuchte Winter, immer am selben Ort mit vergitterter Aussicht. Keine Erfahrungen, keine Reize, kaum Menschen. Jahrein, jahraus. Wechselnde Gehege-Genossen, möglicherweise Übergriffe, Stress ums Futter. Gebell und uringeschwängerte Luft rund um die Uhr, garantiert. Das MACHT etwas mit Körper und Seele. Sensible Hunde wie Bianca ziehen sich irgendwann in sich zurück und verkümmern. Aus dem unbedarften Welpen ist ein Angsthund geworden. Bianca hat es in letzter Minute raus geschafft, da wir sie rechtzeitig vor der Schließung des Canile nach HOPE geholt haben. Nach anfänglicher (absolut verständlicher) schierer Panik hat sie verstanden, dass ihr Schattendasein nun zu Ende ist. Ja! Bianca macht kleine Fortschritte. Zaghaft, zögerlich - man muss genau hinsehen. Claudia verwöhnt sie nach allen Regeln der Kunst, Karin und Günter nehmen sich viel Zeit für die liebenswerte Seniorin. ABER: Bianca geht es auch auf HOPE nicht gut, das muss man ehrlich sagen. Sonntags und donnerstags hallen stundenlang laute Schüsse über das Gelände, weil von Oktober bis März Jagdsaison ist. Bianca versteckt sich dann in ihrer Hütte und macht sich so klein wie möglich. Dazu neue Menschen, viel Betriebsamkeit, Handwerker…: Jede Art von Veränderung verunsichert einen Angsthund ohne Lebenserfahrung. Wir lassen Bianca öfters nur mit Geschirr und Schleppleine in den Freilauf, damit wir sie leichter wieder einsammeln können. Denn sie hat aus obigen Gründen selbstverständlich Fluchttendenzen, versteckt sich gerne unter Büschen am äußersten Ende des Grundstücks. Beim „Einfangen“ hat sie aber niemals die Idee zu schnappen, sondern bricht in sich zusammen und ist unterwürfig. Sie tut uns so leid… Die Krallen werden im Canile nicht geschnitten. Ablaufen konnte Bianca sie nicht – wie auch! Die Folge ist, dass mit den Jahren das Leben im Nagelbett immer weiter nach vorne gewachsen ist. Lange Krallen schmerzen jedoch beim Auftreten, deshalb hat Bianca ihre Pfoten zur Kompensierung nach innen gedreht. Das erklärt ihre O-Beine vorne. Man kann die Krallen jetzt nur noch begrenzt kürzen, weil man sonst in das Leben schneidet und es dann stark bluten und auch schmerzen würde. Abhilfe schaffen hier eine Papierfeile und Geduld. Sie ist absolut reinlich, löst sich niemals im Gehege, sondern nur draußen und wenn es ruhig ist. Ihr Futter nimmt sie ausnahmslos in ihrer Hütte (= im Verborgenen) zu sich. Und obwohl sie Claudia gut kennt und sich freut, wenn das Essen serviert wird, wartet Bianca bis sie allein ist. Alles muss für sie stimmig und ruhig sein, bevor sie frisst. Futter ist ihr Lebenselixier – die einzige kleine Freude, die sie bisher hat. Nach einem Jahrzehnt ohne Bewegung ist sie selbstverständlich zu moppelig und muss etwas abnehmen. Sie bekommt deshalb bereits kalorienreduziertes Futter. Bianca ist unglücklicherweise allein im Gehege, weil auf HOPE kein passender Partner für sie verfügbar ist. Jetzt kommt der Winter und auch auf Sardinien ist es dann kalt, feucht und windig – kein Ort für eine ältere Dame mit müden Knochen! Claudia ist bald wieder allein und hat nach Karins und Günters Abreise deshalb viel weniger Zeit für jeden einzelnen Hund. Bianca muss aus all diesen Gründen unbedingt im Dezember einen Platz finden! Ihr eigenes, erstes und letztes Zuhause. Was wünschen wir uns für Bianca? Sie braucht feinfühlige Menschen mit viel Verständnis und Geduld, die keinerlei Erwartungen an sie haben. Ein lückenlos eingezäunter Garten, wo sie herumwuseln oder in der Sonne dösen kann, ist Pflicht. Denn es wird dauern, bis Bianca spazieren gehen kann; vielleicht wird sie diesen Mut auch nicht mehr aufbringen. Das sollten Sie wissen. Ein souveräner, ruhiger Ersthund im passenden Alter wäre ideal, damit sie sich orientieren und abschauen kann. Bianca braucht die Geborgenheit und Wärme eines ruhigen(!) Haushalts, einen weichen Korb, gutes (Diät)Essen und möglichst viele Routinen im Tag, die ihr Sicherheit geben. Ihre Menschen sollten sie dennoch sanft fördern, ohne sie zu überfordern. Von allein kommt Bianca nämlich nicht aus ihrem Schneckenhaus. Liebe und Geduld sind die „Werkzeuge“, die jeden Knoten irgendwann auflösen! Biancas Lebensuhr tickt bereits schneller; sie hat den größten Teil ihres Lebens vergeuden müssen. Deshalb möchten wir sie unbedingt im nächsten Shuttlebus sehen! Zu wem darf unser Angsthäschen reisen? Liebe Stecknadeln, bitte meldet Euch für Biancas Weihnachtswunder!
Ihre Ansprechpartnerin für die Vermittlung von Bianca : Claudia Hölling Mobil 0174-1903713 E-Mail: c.hoelling(at)saving-dogs.de
Die Informationen stammen von unseren in den jeweiligen Einrichtungen ansässigen Kolleginnen und Kollegen und Tierärzten.
In regelmäßigen Abständen besuchen unsere Vermittler die Schützlinge vor Ort.
Eine umfassende Beurteilung ist oftmals aufgrund der schwierigen Lebensumstände in den Tierheimen nicht möglich.
Die Angaben zur Körpergröße sind geschätzt. Gewichts- und Altersangaben können, in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Feststellung, abweichen. Sofern „unbekannt“ angegeben ist, kann saving-dogs leider keine näheren Angaben zu Kinderfreundlichkeit und Katzenverträglichkeit machen. Krankheiten geben wir grundsätzlich an, sofern sie uns bekannt sind. Bisher unerkannte Krankheiten können wir nicht ausschließen.
weitere Informationen zu Bianca:
Datum: Do, 17.10.24, 13:45 - Besucher: 190 Schutzgebühr: Meine Transportgebühr wurde gespendet durch Hans-Werner O. Vermittlungsbereich: Deutschland + Österreich + Schweiz - Aufenthaltsort: Sardinien - (Vereins)-Sitz: 42349 Wuppertal
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