Beschreibung:Die Geschichte von Freiheit, Überleben und Gefangenschaft
Oberflächlich gesehen könnte man meinen, dass das Leben einer Koloniekatze auf Sardinien doch besser nicht sein könnte: Sie leben in Freiheit auf einer wunderschönen Insel, werden gefüttert und so gut es geht versorgt. Doch schaut man einmal genauer hin, dann sieht man, dass es innerhalb der Kolonien nicht nur freundschaftlich zugeht, denn die Gruppe vieler Katzen hat sich nicht aus Zuneigung, sondern aus reinem Überlebenswillen gegründet. Es gibt Rangkämpfe, der Kampf um Futter ist allgegenwärtig. Und dann sprechen wir auch nicht von einer Umgebung, wie man sie als Tourist im Sommer kennt, sondern wir sprechen von kalten, nassen Wintern, denen die Tiere schutzlos ausgeliefert sind. Es gibt kein warmes Plätzchen an dem sie in Sicherheit sind.
In so einer Kolonie in den Bergen, lebte Giovanna Maria mehr schlecht als recht, aber immerhin frei. Bei der regelmäßigen Versorgung der Katzen erkannte man direkt, dass es ihr sehr schlecht ging und so wurde sie in unser Kooperationstierheim, die L.I.D.A. Olbia, gebracht, zur tierärztlichen Versorgung. Dort stellte die Tierärztin fest, dass die hübsche Maus sich einen Dorn in die Nase gerammt hatte. Die Verletzung hatte sich entzündet und schwächte Giovanna. Natürlich wurde der Dorn entfernt, doch Giovanna musste nun erstmal wieder gepäppelt werden. An eine Rückkehr in die Kolonie war nicht zu denken, es war Winter und kalt, sie hätte es nicht überlebt.
Und da saß sie nun. Eine bildhübsche Katze, lieb mit anderen Katzen und auch mit dem Menschen – und doch sehr unglücklich, da sie nicht verstand, dass dieser kleine Käfig, in dem sie nun seit Wochen 24 Stunden am Tag hockte, eigentlich ihre Rettung war. Trotz aller Härte in der Kolonie vermisste sie natürlich die Freiheit.
Ende Februar konnten wir sie dann endlich nach Deutschland holen.
Update Mai 2022 Giovanna Maria hat sich auf ihrer Pflegestelle gut eingelebt. Nach einigen Wochen des Versteckens, die vielen neuen Eindrücke waren schon sehr einschüchternd, ist sie schon viel selbstsicherer geworden! Im Haus wird inzwischen jeder Winkel erkundet und immer wieder versucht Kontakt zu der vorhandenen Katze zu knüpfen. Mit Artgenossen ist sie sehr sozial, benötigt aber einen ruhigen, souveränen Kumpel, der ihr Sicherheit gibt und sie 'mitzieht' bei ihren Abenteuern. Sie gewöhnt sich immer mehr an den hausüblichen Tagesablauf, nur ein Staubsauger darf ihr nicht zu nahe kommen! Das ist aber zu verständlich.
Nach anfänglicher Skepsis hat sich Giovanna Maria zu einer wahren 'Spielmaus' entwickelt. Von einem rasanten Spiel mit der Katzenangel kann sie nicht genug bekommen. Hier ist Ausdauer gefragt!
Menschen gegenüber ist Giovanna Maria noch zurückhaltend, streicheln ist nur 'zufällig' möglich. Dies' könnte sich aber bei 'ihrem' Menschen auch schnell ändern?! Männer scheinen ihr eher zu gefallen, hier zeigt sie sich sehr streichelfreudig, wenn man ihr die Zeit lässt sich darauf einzulassen.
Wir suchen nun für das hübsche Tigermädchen ein liebevolles Zuhause bei geduldigen, katzenerfahrenen Menschen, die Giovanna Maria die Zeit geben die sie braucht und die anfangs keine Erwartungen an sie stellen.
Noch ist sie keine 'Sofakuschelkatze', aber das Sofa wird schon neugierig beäugt, vielleicht fehlt hier nur noch der letzte 'Schubs'?!
Natürlich sollte sie nach einer Eingewöhnungszeit wieder Freigang bekommen, weshalb ihr Zuhause in einer verkehrsberuhigten Umgebung liegen sollte, ohne Bahnschienen oder viel befahrene Straßen in der näheren Umgebung. Giovanna Maria hätte gerne einen sozialen Katzenkumpel an ihrer Seite, mit dem sie ihr neues Leben genießen kann. Kinder im Haushalt sollten katzenerfahren und schon etwas älter sein. Giovanna Maria ist kastriert, gechippt, gegen Tollwut, Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft, auf FIV und FeLV negativ getestet sowie mit der kompletten Parasitenprophylaxe versehen. Wir vermitteln bundesweit, wenn Sie bereit sind, Giovanna Maria auf der Pflegestelle in Rheinbach zu besuchen und abzuholen.
Ihr Ansprechpartner für diese Vermittlung Bernadette Brandt Tel. 02202-9 62 82 92 bernadette.brandt(at)streunerherzen.com
Die Coronavirus-Krise macht auch vor Tierschutzvereinen nicht Halt: Mit deiner Spende können Tiere in Not wie GIOVANNA MARIA hoffentlich bald zurück ins Glück finden. Bitte unterstütze uns jetzt in dieser sehr schwierigen Zeit!