| 23.11.2009 | 19:40 Uhr Reichenbach. Das einstmals von dem Verein »Pro Animale« geführte Tierheim auf dem Hofbauernhof im Hornberger Ortsteil Reichenbach ist nun endgültig Geschichte. Im Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Freiburg hat der Verein am Freitag seine Klage gegen die Schließung der Einrichtung durch das Landratsamt Ortenaukreis zurückgenommen. Das Verwaltungsgericht hat daraufhin das Verfahren eingestellt.
Das Landratsamt hatte im Juli 2008 die Schließung der Tierherberge veranlasst. Die Vorwürfe gegen die Betreiber wogen schwer. So führte die Behörde eine Reihe von Gründen wie mangelnde bauliche und personelle Voraussetzungen und Verstöße gegen die Einfuhrbestimmungen an. Kontrollen hätten ergeben, dass die Tiere auf zu engem Raum gehalten und Räumlichkeiten für die Tierhaltung genutzt würden, die nicht in der Genehmigung zugelassen worden und auch nicht genehmigungsfähig seien. Außerdem bemängelte die Behörde das Fehlen von ausgebildetem Personal, das die anfallenden Aufgaben sachgerecht wahrnehmen könne.
»Auch innerhalb einer Frist von vier Monaten konnte die Einrichtung kein geeignetes Personal vorweisen«, hieß es damals in dem Begründungschreiben der Behörde. Weiter bemängelte das Veterinäramt, das die »Zuverlässigkeit« des Betriebs, wie sie im Tierschutzgesetz gefordert werde, nicht gegeben sei: »Der Betrieb hat gegen die Tierschutz-Hundeverordnung wie auch gegen Einfuhrbestimmungen verstoßen, indem er eine große Anzahl von Hunden auch aus dem asiatischen Raum eingeführt hat.«
Bei »Pro Animale« sah man die Sache anders. Die Zentrale der Tierschutzorganisation in Schweinfurt hatte daher gegen diesen Bescheid fristgerecht Einspruch beim Regierungspräsidium Freiburg eingelegt. In einer Mitteilung der Tierschutzorganisation hieß es, dass man in den 18 Jahren des Bestehens des »Hofbauernhofs« über 1000 Tiere aus Hornberg kostenlos versorgt habe. Die Vorhaltung einer Infektionsgefahr durch ausländische Tiere wies der Verein klar von sich.
In dem Streit um die Tierherberge war auch die Stadt Hornberg ins Visier geraten. Bürgermeister Siegfried Scheffold bot »Pro Animale« an, Akteneinsicht zu nehmen und sich so zu überzeugen, dass die Stadt nicht hinter der Schließung stecke. Dieses Angebot lehnte »Pro Animale« aber ab. »Für mehr als 100 Hunde und 40 Katzen aus den verschiedensten Ländern gab es keinen ausgebildeten Tierpfleger«, berichtet Michael Loritz, Ordnungsdezernent beim Landratsamt Ortenaukreis. »Deshalb mussten wir die Organisation ›Pro Animale‹ als unzuverlässig einstufen und die Betriebserlaubnis für die Tierherberge in Hornberg entziehen.«
Gegen die Verfügung hatte »Pro Animale« Widerspruch eingelegt und zunächst gegen den Widerspruchsbescheid des Verwaltungsgerichts Freiburg Klage erhoben.
Quelle: « L I N K »
weitere Informationen:
Regierungspräsidium bestätigt Schließung des Tierheims in Hornberg « L I N K »
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