| 17.07.2011 | 11:19 Uhr Wie berichtet hatte der Zweckverband Veterinäramt JadeWeser einem gemeinnützig anerkannten Verein die Erlaubnis für die Unterbringung und Vermittlung von Hunden entzogen. In der Presseerklärung vom 04.07.2011 „Veterinäramt untersagt Hundehandel“ erklärte der Leiter Dr. Norbert Heising, der betroffene Verein habe Hunde aus dem Ausland nach Wilhelmshaven geholt und bei sich in eigenen Räumen sowie bei privaten Pflegestellen untergebracht. Anschließend wurden die Tiere an Interessenten verkauft. Es wurde dabei wiederholt gegen tierschutz- und tierseuchenrechtliche Vorschriften verstoßen.
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Dr. Heising, dass er zum Sitz des Vereins keine Auskunft geben darf. „Die Veterinärbehörde habe zwei weitere Vereine im Zuständigkeitsgebiet, die Hunde aus dem Ausland vermitteln. Diese haben einen engen Kontakt zum Veterinäramt und führen diese Tätigkeit korrekt durch“, erklärte Heising weiter.
„Allerdings ist mir bekannt, dass auch anderenorts teilweise eklatante Verstöße beim Mitbringen von Auslandshunden festgestellt wurden. Teilweise kommen die Tiere auch über verschiedene Zwischenstationen anderer Vereine zum Zielort. Dabei sind uns auch offensichtlich manipulierte Heimtierpässe aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet“, so der Amtsveterinär Dr. Heising in einer Stellungnahme gegenüber der NWZ.
Kein Verbot für Tierschutzverein Hunderettung-aktiv
Nicht betroffen vom Verbot, Hunde aus dem Ausland zu vermitteln, ist der Tierschutzverein Hunderettung-aktiv mit Sitz in Schortens. Das betont dessen Vorsitzende Sabine Bijnen auf Ihrer Homepage und in einem Bericht auf NZWONLINE. Nachdem das Veterinäramt JadeWeser das Verbot gegen einen Verein ausgesprochen hatte, der Hunde aus dem Ausland nach Wilhelmshaven geholt hat, habe es bei ihr zahlreiche Anfragen gegeben, so Sabine Bijnen. Ihr Verein der sich um spanische Hunde, aber auch um Notfälle in Deutschland kümmere, arbeite eng mit den Veterinärbehörden zusammen.
Verein nach BmTierSSchV bei Behörde registriert
Ihr Verein sei beim Zweckverband Veterinäramt JadeWeser registriert. „Es reisen nur gesunde Hunde aus Spanien aus, die Tiere verfügen über einen EU-Ausweis, haben alle erforderlichen Impfungen, sind gechipt und entwurmt. Die erwachsenen Tiere sind kastriert und alle Hunde sind auf Mittelmeerkrankheiten getestet“, sagt sie.
Verbringen und Einfuhr nur mit TRACES
Auch hätten die Hunde eine sogenannte „Trace-Bescheinigung“. Verfügt ein Hund über eine solche Bescheinigung, wurde er vor der Abreise nicht nur vom Tierarzt der spanischen Tierschützer untersucht, sondern auch vom jeweils zuständigen Veterinäramt in Spanien. Die Amtstierärzte lesen den Chip aus, kontrollieren alle Daten auf Richtigkeit und Vollständigkeit, überprüfen den EU-Ausweis und stellen die Bescheinigung aus, die auch Auskunft gibt über die zukünftigen Besitzer in Deutschland und den Einreiseweg des Hundes.
Kontrolle wichtig
„Wir begrüßen die starke Kontrolle durch die Veterinärämter. Das hilft, die Einreise von kranken Hunden und den illegalen Handel mit ihnen zu stoppen“, sagt Bijnen. Für Tierschutzvereine, die sich nicht an die Regeln halten, oder für Händler, die unter dem Deckmantel des Tierschutzes Profit machen, hat Sabine Bijnen kein Verständnis. „Solche Menschen machen mich wütend, nicht nur wegen der Hunde, sondern auch, weil sie ein schlechtes Licht auf seriöse Tierschützer werfen“, sagt sie.
Neben dem aktiven Tierschutz ist der Verein auch mit Präventionsarbeit und dem Schreiben von Petitionen an die spanische Regierung beschäftigt. „Es muss ein Umdenken in der spanischen Bevölkerung stattfinden, solange das nicht passiert, ist unsere Arbeit nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Bijnen.
Weitere Informationen und Zeitungsberichte finden Sie auf der Hompage vom Verein Hunderettung-aktiv e.V.
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