Haben wir noch Wünsche frei? Mindestens einen, einen kleinen? Falls ja: Wir wünschen uns, dass Cleopatra, unsere sanfte, schöne Mischlingshündin, schnellstmöglich ihre Familie findet. Oder die Familie sie. Und weil man auf einem Bein schlecht stehen kann, bitten wir sogleich um noch einen Wunsch: Dass diese Familie nicht nur Cleopatra, sondern auch gleich Champion, ihren Freund auf Lebzeiten, zu sich nimmt. Dass die beiden, die in Freud und viel Leid zusammengestanden haben, auch weiterhin zusammenbleiben dürfen. Wir wissen natürlich, dass das keine bescheidenen Wünsche sind. Aber Wunder sollen gar nicht so selten sein, und wer wagt, kann eigentlich nur gewinnen.
Cleopatra und Champion leben vermutlich seit Geburt zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten. Letztere hatten begonnen, als die beiden knapp einjährig gemeinsam in einem Canile abgegeben wurden. Immerhin durften sie zusammenbleiben, teilten sich eine Box. Aus den schlechten Zeiten sind dann im Januar 2022 leider allerschlimmste Zeiten geworden: Die beiden Freunde wurden in das schrecklichste uns bekannte Hundelager, die «Hundehölle», abgeschoben. Unsere süße Cleopatra fristet nun ihre Tage in einem Betonkerker, durch Stäbe von der ganzen Welt abgeschnitten. Hunde, die länger an diesem qualvollen Ort eingesperrt sind, stumpfen ab, ihre Augen werden trüb und leer, oft haben sie an Ellenbogen oder Hüften wunde Stellen vom Liegen auf kaltem Boden. Das Futter ist mies, Abwechslung gibt es keine, medizinische Versorgung Fehlanzeige. Hunde, die sich unter normalen Umständen nie in der Nähe ihres Schlafplatzes versäubern würden, sind hier dazu verdammt, in ihren Exkrementen zu leben, bis irgendwann wieder einmal jemand mit einem Schlauch vorbeikommt und die Zelle «reinigt». Hinzu kommt der nie versiegende Lärm, das Weinen, Bellen, Wimmern der anderen Hunde, die unverschuldet eingesperrt sind und in den meisten Fällen dort bis ans Ende ihres traurigen Lebens ausharren müssen.
Immerhin darf Cleopatra auch in der Hundehölle die Zelle mit ihrem Freund Champion teilen. Denn außer dem jeweils anderen haben die beiden nichts und niemanden auf dieser Welt. Zumindest war das so, bis vor kurzem. Da erhielten nämlich die mit uns befreundeten Tierschützer wieder einmal Zutritt zum Lager, um die Hunde besuchen und einige von ihnen auf unserer Homepage vorstellen zu können. Und da wurden sie auch zu Cleopatra und Champion gelassen. Sie beschreiben Cleopatra als lieb, sozial und außerordentlich anhänglich und menschenbezogen, und sie kann sogar an der Leine gehen. Für sie suchen wir Menschen, die im Haus genügend Platz sowie einen Garten haben. Die bestenfalls schon Hundeerfahrung haben und mit Cleopatra weiter trainieren möchten, um mit ihr zusammen zu einem eingeschworenen Team zu wachsen. Womit wir wieder am Anfang der Geschichte wären. Selbstverständlich vermitteln wir Cleopatra auch alleine, aber im Idealfall hat es in diesem eingeschworenen Team noch Platz für Champion. Kurz: Wir suchen nichts Geringeres als die weltallerbeste Familie. «Erde an Nadel im Heuhaufen, bitte melden!» Am besten bei Cleopatras Vermittlerin, sie freut sich auf Ihren Anruf!