Ja, womit fange ich an, ich weiß es gar nicht so richtig. Es ist neu für mich, dass ich etwas von mir erzählen darf. Ich kenne es nicht, dass sich jemand dafür interessiert. Deshalb finde ich es großartig, dass Du Dir Zeit dafür nimmst und begrüße Dich recht herzlich. Darf ich fragen, gibt es einen bestimmten Grund oder schaust Du nur mal so auf meiner Seite vorbei? Suchst Du vielleicht eine junge Begleiterin für Dein weiteres Leben? Hilft es Dir weiter, wenn ich eine kleine Geschichte aus meinem Leben erzähle?
Na dann mal los: Im April 2024 werde ich 2 Jahre, das heißt: das Welpenalter ist passé und voll rein ins Leben. Leichter gesagt als getan. Denn wo ich mich befinde, da geht das nicht so einfach. Ich bin in einem Canile, das bedeutet, kaum Menschenkontakt, keine Streicheleinheiten, man darf auf keinen Fall krank werden, weil hier niemals ein Arzt herkommt, Futter, von dem man nie richtig satt wird, Zwinger mit Betonboden - jetzt im Winter ist es dadurch immer kühl und im Sommer wird es wohl sehr heiß sein (ich hoffe ja, dass ich im Sommer nicht mehr hier bin). Auslauf gibt’s so gut wie nicht und Kontakt zu anderen Hunden auch kaum. Da hab ich großes Glück - denn wir sind zu dritt im Zwinger und ich mag andere Hunde sehr. Dadurch haben wir manchmal auch Spaß.
Eines ist aber ganz sicher: wer hier im Canile sitzt und kein Für-immer-Zuhause findet, der wird hier sterben. Es gibt leider keine andere Option. Und davor habe ich ganz große Angst.
Worunter ich besonders leide, ist der fehlende Kontakt zu Menschen und dass ich hier keinen Auslauf habe, wo ich mich richtig auspowern kann. Dank meines jugendlichen Alters bin ich manchmal auch lebhaft und möchte rennen, flitzen und in der Sonne toben. Und wenn Du meine Fotos anschaust, welche die lieben Tierschützer von mir gemacht haben als sie hier waren, kommt das auch zum Ausdruck. Schau mir mal in meine schönen braunen Augen. Traurig und voller Sehnsucht sind sie, statt vor Freude strahlend. Es ist Dir ganz bestimmt auch aufgefallen.
Nun hoffe ich ganz fest, dass wir es gemeinsam angehen und ändern können und werden, indem Du mir ein Zuhause schenkst und ich hier ganz schnell ausziehen darf. Und dafür habe ich eine Vermittlerin, die für mich und natürlich auch für Dich da ist. Ruf sie doch mal an und frag nach Gerlisa - das bin nämlich ich. Sie kann Dir bestimmt noch etwas über mich erzählen. Ich wäre schnell reisefertig und wir könnten schon sehr bald unser neues gemeinsames Leben angehen.
Bloß ohne Reiseticket geht es leider nicht und jeder, der hier ist, möchte eins haben. Diese Chance gibt nur einmal, darum haben die Tierschützer auch die tollen Fotos von mir gemacht. Es wäre schade, wenn wir die Chance verstreichen lassen. In diesem Sinne. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Gerlisa, die auch schon gut an der Leine laufen kann.
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