Javier - eine Welt, tiefer und dunkler als der Ozean
Die Geschichte von Javier, seinen Eltern Julia und Jordi sowie seiner Schwester Josefa ist so unbeschreiblich, dass wir eine Erläuterung vorwegschicken müssen:
In Italien gibt es für Menschen mit schweren bis schwersten psychischen Störungen nur sehr wenige Möglichkeiten einer stationären Behandlung. So sind sie häufig sich selbst überlassen. Sie bekommen nicht ausreichend Hilfe, sind aber frei in ihren Entscheidungen, so zum Beispiel auch in der Entscheidung, Tiere zu sich zu nehmen, wenn sie denn eine Wohnung haben.
Und genau das ist Javier und seiner Familie passiert. Sie wurden bei einem Mann gefunden, der Hunde auf der Straße einfing und sie in ein Zimmer sperrte - ohne Futter, ohne Wasser. Die Nachbarn hörten die Hunde zuerst bellen, dann weinen und zum Schluss winseln. Erst, als es immer leiser wurde und selbst das Winseln kaum noch zu hören war, alarmierten sie die Polizei. Aber da war es schon zu spät – die Beamten fanden in einem einzigen kleinen Raum etwa 15 tote Hunde vor. Sie waren einer nach dem anderen verdurstet.
Zwischen ihren toten Gefährten waren noch 8 Tiere, die völlig abgemagert und dehydriert, aber noch am Leben waren. Sie wurden in eine Tierklinik gebracht, aber das Sterben ging weiter – weitere vier Hunde konnten nicht mehr gerettet werden. Einzig unsere kleine Familie hier hat es geschafft. Wir denken, dass sie womöglich die Letzten waren, die der Mann eingefangen hatte.
In solchen Fällen werden häufig ortsansässige Tierschützer gebeten, sich der Hunde anzunehmen, damit ihnen wenigstens ein Leben im Canile erspart bleibt. Und so kamen die vier Überlebenden in das Refugio einer Freundin von uns.
Unser kleiner Javier ist ein armes Hundekind, nach wie vor geschüttelt von seiner Angst, die er bellend kundtut. Man kann sich ihm im Moment noch nicht nähern, ohne dass er flüchtet. Und so gut es ihm bei unserer Freundin auch geht, so ist es doch kein Platz, an dem er die Unterstützung bekommen kann, die er braucht, um zu lernen, wie Leben eigentlich geht. Wir sind sicher, dass er das kann. Und darum suchen wir für den kleinen Mann Menschen mit etwas Hundeerfahrung, die die nötige Zeit und Verständnis für ihn aufbringen können, sodass er seine Vergangenheit verarbeiten und eines Tages vergessen kann. Dann wird, vielleicht ganz langsam Stück für Stück, oder vielleicht auch irgendwann ganz plötzlich der fröhliche kleine Hund zum Vorschein kommen, der er eigentlich ist und der dann ein feines Hundeleben an der Seite seines Menschen führen kann.
Bitte melden Sie sich doch bei seiner Vermittlerin, wenn Sie Javier helfen können. Wir danken Ihnen sehr.
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