Knapp viereinhalb von fast sechs Jahren seines Lebens sitzt Otieno nun schon hinter Gittern (Stand Januar 2024). In einem kahlen Betonbunker, wenige Quadratmeter groß. Ich, die Autorin dieser Zeilen, verfasse den gefühlt 500. Text für einen unserer Hunde. Aber jedesmal trifft mich das Schicksal jedes einzelnen dieser Tiere aufs Neue und mit voller Wucht. Bei Otieno sind es nackte Zahlen - viereinhalb von fast sechs Jahren, drei Viertel seines Lebens - welche beim Überfliegen eine abstrakte Einheit sind, die einen jedoch nach kurzem Innehalten erschauern lassen.
Man muss kein Hundeexperte sein um zu erkennen, dass «der beste Freund des Menschen» Zuneigung, Platz, Bewegung, Hundefreunde, gutes Futter, Wärme, Spiele, einen geschützten Schlafplatz, Rückzugsmöglichkeiten und noch vieles mehr braucht, um ein würdiges und sorgloses Leben leben zu dürfen. Diese unvollständige Aufzählung steht in krassem Gegensatz zu dem, was Otieno und seine Leidensgenossen tagein,