Beschreibung: Saphir - träumt von einem Zuhause...
Update Mai 2025: Saphir – ein Herz auf der Flucht
Es gibt Hunde, die machen sich groß, wenn Menschen kommen. Und es gibt Saphir.
Er kauert sich tief an den Boden, als wolle er sich unsichtbar machen. Nicht aus Angst vor Berührung – nein, er lässt sich ohne Probleme anfassen, anleinen, führen. Es ist vielmehr seine Seele, die nicht weiß, wohin mit sich selbst. Als hätte sie nie gelernt, sich in der Welt zurechtzufinden.
Saphir lebt, seit er ein Welpe ist, im Canile. Gemeinsam mit seinem Bruder Sean kam er einst dorthin – zwei kleine Hundekinder, weggesperrt, bevor ihr Leben beginnen durfte. Bis heute teilt er mit Sean den Zwinger. Und bis heute ist dieser Ort alles, was er kennt.Sein Verhalten außerhalb der Box zeigt, wie sehr ihn der Alltag im Canile geprägt hat: Kaum draußen, beginnt er zu laufen – ununterbrochen, ruhelos, atemlos. Nicht, weil er voller Neugier wäre. Sondern, weil sein Innerstes keinen Halt findet. Seine Atmung ist schwer, sein Blick gehetzt. Er muss sich bewegen. Weil Stillstand für ihn keine Sicherheit bedeutet, sondern Unsicherheit.
Und doch liegt in Saphir etwas unglaublich Berührendes. Etwas, das man nur erkennt, wenn man ihn wirklich sieht. Er lässt Nähe zu, körperlich – ja. Aber emotional steht er noch am Rand der Welt und fragt sich, ob es da draußen wirklich etwas gibt, das für ihn bestimmt ist.
Die wenigen Besuche der Tierschützer sind das Einzige, was Saphir mit der Außenwelt verbindet. Ohne sie gäbe es keine neuen Informationen, keine Bilder, keine Videos. Diese Besuche erfolgen leider nicht regelmäßig – manchmal alle paar Monate, manchmal, wie bei ihm zuletzt, erst wieder nach drei langen Jahren. So vergehen unzählige Tage, in denen sich nichts ändert. In denen niemand fragt. In denen niemand kommt. Diese wenigen Minuten außerhalb des Zwingers – sie sind für Saphir kein kurzer Moment der Ablenkung.
Sie sind seltene Wirklichkeit in einem Leben voller Warteschleifen - ein Flackern von Hoffnung – zart, aber lebendig.
Vielleicht ist Saphir noch nicht bereit für das Leben da draußen. Vielleicht braucht es Zeit, Geduld und einen Menschen, der nichts erwartet – außer Ehrlichkeit. Doch eines ist sicher: Er hat nicht aufgegeben. Er hält durch. Und hinter seinem ruhelosen Körper schlägt ein Herz, das nichts sehnlicher will als zur Ruhe zu kommen. Saphir sucht kein Abenteuer, sondern einen sicheren Ort, nach einem Menschen, der nicht fragt was er kann und einfach sagt: „Du darfst sein. So wie du bist.“
Update Mai 2022 - Der bezaubernde Saphir hatte wieder Besuch von unseren befreundeten Tierschützern. Er hat sich so gefreut, endlich mal wieder aus seinem Betonzwinger geholt zu werden, um Gras unter den Pfoten zu spüren. Wer kann es dem Schatz verdenken, fristet er doch seine Tage bar jeder Ansprache auf Beton und hinter Gittern. Wir schätzen Saphir als etwas unterwürfig ein, was jedoch bestimmt seiner Unsicherheit geschuldet ist. Er wünscht sich eine menschliche Familie, die mit ihm mit positiver Bestärkung arbeitet, damit aus ihm ein sicherer und seiner Größe entsprechend stattlicher Hundemann wird. Der hübsche Bursche hätte das so sehr verdient!
Ihr lieben Hundefreunde,
heute darf ich mich vorstellen. Ich bin Saphir und sitze schon seit meiner Welpenzeit zusammen mit meinem Bruder Sean im Canile. Das bedeutet seit 2017. Wir kennen nichts anderes und das finden die Tierschützer, die helfen wollen uns mit liebevollen Menschen zusammenzubringen, sooo schade. Sie sagen, wir seien liebenswürdige Hunde und hätten dieses Ausharren im Canile gar nicht verdient.
Ich bin ein hübscher Kerl mit meinem hellfarbenen Fell und mit 55 cm Schulterhöhe etwas kleiner als mein Bruder. Mein Hobby ist Ausschau halten nach netten Menschen, die kommen und mich hier rausholen. Auf diese Weise bringe ich manchen Tag herum, bisher leider vergebens. Dabei bin ich doch einer, der gern Liebe gibt und gestreichelt wird. Und der von ganzem Herzen dankbar wäre, ein eigenes Zuhause zu haben. Bin halt ein ganz normaler, netter Rüde auf der Suche nach seinen Lieblingsmenschen.
Der Höhepunkt meines Tagesablaufs ist, wenn der Futternapf herein gestellt wird. Aber war das jetzt schon alles, was sich in meinem Leben Interessantes ereignet? Wie das wohl wäre, wenn ich richtig ausgelastet, gefördert und gefordert würde? Wenn ich draußen spannende Abenteuer erleben könnte... Immer an der Seite meiner Menschen und zeigen könnte, dass ein ganzer Kerl in mir steckt, durch dick und dünn. Vielleicht bin ich ja der Traum aller Hundeschultrainer. Und keiner weiß es, weil ich immer noch hier festsitze.
Wie schön wäre es, wenn Ihr mich in Euer Herz springen lassen würdet und ich auf einmal bei lieben Menschen ein Zuhause hätte. Träumt Ihr den gleichen Traum... von einem braven, hübschen Hund, der Euch bei allen Wettern treu begleitet, Euch fit hält und auf den Ihr stolz sein könnt? Dann ruft bitte ganz schnell für mich an!
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