Beschreibung: Alwinna - wer hat uns das eigentlich erlaubt
Ich habe schon lange aufgehört mich zu fragen, warum Menschen in der Lage sind, andere so sehr zu quälen und warum manche sogar ungerührt Tag für Tag dabei zuschauen können, ohne den Verstand zu verlieren … am wahrscheinlichsten ist wohl, dass ihnen schon lange vorher ihr Gewissen abhandengekommen ist. Und ich weiß auch, dass es im Grunde müßig ist, darüber zu sinnieren, denn Menschen tun es einfach – sie brauchen keine Erlaubnis. Auch wird es Alwinna nicht helfen, denn Fragen allein haben wohl keine Wirkung. Aber trotzdem, so finde ich, muss es ab und an mal gesagt werden: Alwinna hätte nicht im Alter von 26 Tagen in so einen Kerker geworfen werden müssen, in dem sie 11 Jahre lang von niemandem wahrgenommen wurde. Sie hätte nicht beinahe ihr ganzes ohnehin schon so kurzes Hundeleben lang ein Sterben auf Raten erleben müssen … das alles geschieht nur, weil Menschen so handeln und andere eben NICHT-handeln. Und wieder andere, die versuchen, wenigstens ein bisschen von dem ganzen Unheil abzuwenden und dann eines Tages in Alwinnas Zelle stehen, haben einen Hund vor sich, der zwar etwas schüchtern scheint, sie aber fragend anschaut und sich sogar ein wenig streicheln lässt … ein so rührender Moment, dass man in Tränen ausbrechen möchte ob des Vertrauens, das einem entgegengebracht wird von Alwinnas gequälter Seele. Oft schreiben wir in unseren Vorstellungstexten, dass wir die Vorgeschichte unseres jeweiligen Schützlings nicht kennen. Bei Alwinna wissen wir, wo sie seit ihrem 27. jeden einzelnen weiteren Tag ihres Lebens war: an genau jenem Ort, an dem wir sie gefunden haben. Und so hat sie einfach keine Geschichte. Sie hat nur ihre kleine Zelle, in der sie vielleicht irgendwann früher mal davon geträumt hat, sein zu dürfen, was sie ist: ein Herdenschutzhund. Und vielleicht schützen ihre Gene sie davor, diese Träume völlig zu vergessen, vielleicht erwachen sie wieder, wenn es uns gelingt, jemanden zu finden, der eine alte Maremmano-Mischlingshündin aufnimmt, weil er weiß, dass die Enge, in der sie lebt, sie umbringen wird … lange vor ihrer Zeit … und weil er sie liebt, diese besonderen Hunde, die so viel mehr können, als nur die Schafe der Menschen zu beschützen … und weil Alwinna ihre letzte Zeit auf dieser Welt in Würde verbringen soll.
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