Beschreibung: Calista - Nach 10 Jahren Haft endlich ein Zuhause, bitte
Calista war eine kleine, schneeweiße, etwa drei Monate alte Fellkugel, als sie im März 2016 in ihre Gefängniszelle gebracht wurde. Vielleicht ein verspielter Wirbelwind, voller Tatendrang und Entdeckergeist, mit Flausen im Kopf, wie es sich für ein Welpchen gehört. Und dann plötzlich Schnitt, Ende, aus und vorbei. Zellentüre zugeschlagen, und fertig. Heute, bald 10 Jahre später (Stand August 2025), sitzt sie noch immer auf ihren wenigen Quadratmetern Beton. Am gleichen Ort, vielleicht mit anderen Leidensgenossen. Aktuell teilt sie ihren Kerker mit Rurik und Ferelith, eine Zweckgemeinschaft, die sich gut zu verstehen scheint.
Hinter diesen wenigen, banalen Sätzen, die Calistas Leben zusammenfassen, verbirgt sich eine Tragödie schier endlosen Ausmaßes. Ein Teil dieser Tragödie ist Calistas verschwendetes Leben, nein, die ihr gestohlenen schönen Zeiten, die sie hätte haben können und auf die sie ein Recht gehabt hätte. Calistas sinnloses Leiden hinter Gittern, sie, die einen Teil Maremmano-Gene in sich trägt, die stolz, eigenständig und mutig die Verantwortung für ganze Schafherden übernehmen könnte. Der andere Teil dieser Tragödie sind alle Menschen, die das tierquälerische, ausbeuterische System der Canili - der Hundegefängnisse in Italien - unterhalten, davon profitieren, fördern, oder sonst irgendwie möglich machen. Es sind Menschen, die es zulassen, dass tausende und abertausende Hunde wehrlos, unschuldig auf viel zu engem Raum ausharren müssen, bis sie eines Tages in der Ecke ihres Kerkers einsam und verlassen und meist sehr qualvoll sterben. Es sind Menschen, die für dieses ganze Leid verantwortlich sind. Es sind aber genauso Menschen, die sich gegen diese Zustände zur Wehr setzen und für alle Calistas dieser Erde einstehen, Tierschützerinnen und Hundefreunde, die nicht aufgeben und sich immer wieder in Erinnerung rufen «Wir lassen keinen Hund zurück.» Es werden auch Menschen von diesem Schlag sein, die Calista endlich befreien und zu sich nach Hause holen. Die Calista das letzte Drittel ihres Lebens auf Händen tragen werden, ihr mit viel Geduld und Liebe das Leben in einer Mensch-Hund-Gemeinschaft beibringen. Diese Menschen werden etwas Hundeerfahrung mitbringen, in einem Haus mit hundesicher eingezäuntem Garten wohnen und Calista die Zeit und Unterstützung geben, die sie so dringend brauchen wird.
Calista ist kein Angsthund, haben uns die Tierschützer erzählt, nachdem sie die hübsche Hündin im Juni 2025 das erste Mal besuchen durften. Calista sei scheu und es nicht gewohnt, dass sich Menschen in ihrer direkten Umgebung aufhielten. Da sie nichts anderes als ihre Box kenne, sei sie während des Besuchs erstmal eine Weile rastlos im Kreis gelaufen. Aber nach einer Weile, als ihr klar geworden sei, dass keine Gefahr drohe, habe sie einen Gang runterschalten können und sich schlussendlich problemlos anfassen lassen.
Diese kurze Beschreibung ist nur eine Momentaufnahme. Sie lässt aber den Schluss zu, dass Calista in einem Zuhause, in dem ihr mit Liebe und Respekt begegnet wird, durchaus lernen kann zu vertrauen. Calista wäre nicht der erste Tierschutzhund, der nach langen Jahren in Haft bei seiner ersten Familie oder Einzelperson endlich Ruhe findet, sich nach und nach entspannen kann und irgendwann den Kopf auf das Knie seines Lieblingsmenschen legt, ihn anschaut und beide wissen, wir sind auf dem richtigen Weg.
Falls Sie, geschätzte Hundefreundin, geschätzter Hundefreund, Calista dieses erste und letzte Zuhause bieten können voller Liebe, Geduld, Wärme und Verständnis, dann lesen Sie bitte noch unsere Informationen zu Herdenschutzhunden durch: