Meine Güte. Eine Pitti Omi. In einem Hundelager, aus dem sie möglichst nie wieder einen Weg hinausfinden soll. Geht es noch bitterer? Chancenloser?
Die Orte in Freiheit, an denen sie überhaupt leben dürfte, sind dünn gesät. Und Menschen, die an solchen Orten wohnen und einen 11jährigen Pitbullmischling, von dem sie fast nichts wissen, zu sich nehmen könnten, sind wahrscheinlich so wenige, dass man nicht umhinkommt, den abgedroschenen Spruch von der Nadel im Heuhaufen zu bemühen.
Was also tun?
Zunächst stelle ich mir vor, wie es wohl wäre, wenn unsere Isolde an einen solchen Ort käme. Wie sie ihre Nachmittage träumend im kleinen Rosengarten verbringen würde (oder im Wohnzimmer auf ihrem Lieblingssessel – ganz egal, nur nicht in dieser elenden, vergitterten Zelle). Und wie sie ganz langsam, jeden Tag ein bisschen mehr, erkennt, dass sie nie wieder woanders hinmuss. Dass sie für die letzte Zeit ihres Lebens doch noch ein Plätzchen hat, an dem sie sein darf, was sie ist. Nämlich ein Hund, der einfach nur Hund sein will, so wie alle anderen auch.
Und dann lese ich nochmal die sparsame Beschreibung, die ich für Isolde bekommen habe, und schau mir auch die Fotos genauer an … und plötzlich ist die Lage gar nicht mehr so hoffnungslos.
Isolde ist einfach eine bezaubernde Hundeomi mit einem so entwaffnenden Blick, dass man vergessen möchte, in einer Gegend zu wohnen, in der Isolde eben nicht wohnen darf. Und sie muss nicht allein in ihrer Zelle ausharren, wie die meisten anderen, die so sind wie sie (Sie wissen, was ich mit „…die so sind wie sie…“ meine, oder?) Nein, Isolde teilt ihren kleinen Kerker mit Roddie, einem großen, aufgeschlossenen, noch eher jungen Rüden. Die beiden sind auf den ersten Blick ein ungleiches Paar, aber sie vertragen sich gut und scheinen auch gut zueinander zu passen. Wenn man außen vor den Gittern steht, bellt Isolde nervös. Ist man aber bei ihr in der Zelle, dann kommt sie vorsichtig, aber entschlossen auf einen zu. Sich berühren zu lassen, dafür reicht Isoldes Mut nicht – sie geht dann einfach weg. Sie wirkt wie ein Hund, der schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Aber wahrscheinlich nicht nur. Denn sie würde schon gerne Kontakt aufnehmen, aber die kurze Zeit, die sie mit den Tierschützern hatte, reichte einfach nicht aus für einen sehr vorsichtigen, beinahe ängstlichen Hund. Die Zeit reicht nicht, sich langsam anzunähern oder gar Vertrauen zu fassen.
Womit wir bei unserer Bitte an Sie, liebe Leserinnen und Leser, wären: Wenn etwas Erfahrung im Umgang mit molossoiden Hunden haben und wenn Sie sich vorstellen könnten, einer alten Hündin ein letztes Zuhause zu schenken, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihr noch ein wenig von ihrem verlorenen Leben zurückzugeben, dann melden Sie sich doch bitte bei Isoldes Vermittlerin. Wir danken Ihnen von Herzen.
Bitte besuchen Sie Isolde auch auf unserer Homepage.