Beschreibung: Xylia - was ist das für ein Studium?
Meine lieben Menschenfreunde, -hoffentlich habe ich überhaupt welche, mich kennt doch bisher niemand- ich grüße Euch aus dem furchtbaren Hundelager, in das ich Anfang Mai 2023 eingeliefert wurde. Da war ich gerade zwei Jahre alt geworden und meine Hoffnung auf ein anständiges Leben war zunichte gemacht. Das hier würde ich nicht beim besten Willen als Leben bezeichnen, es ist ein Vegetieren mit dem Wenigsten an allem: Futter, Platz, Aufmerksamkeit, medizinischer Versorgung. Es kommt kein Tierarzt ins Lager, wobei es hilfreich wäre, wenn mich einer sähe: an meinem Oberbauch habe ich Dermatitis und es juckt fürchterlich und meine Wunde von der Sterilisation ist auch noch nicht gut verheilt. Was kann ich nur tun?
Ich bin freundlich und allseits verträglich, den Menschen ganz besonders liebevoll zugetan und das zeige ich auch stürmisch, wenn ich mal jemand anders sehe als die Wärter, z.B. die Tierschützer, die da waren, um mich mit ihrem Apparat aufzunehmen, aber ich beruhige mich wieder ganz schnell. Sie fanden mich hübsch und bezaubernd, gezeichnet mit einer Reihe strahlend weißer Perlzähne, aber ich fürchte, dass ich eine von vielen bin und andere ganz ähnlich wie ich aussehen. Aus irgendwelchen Gründen bin ich in jungen Jahren schon aussortiert worden. Nun suche ich liebe Menschen, die mich bei sich wieder einsortieren, in ihren Haushalt, in ihr Leben, in ihr Herz. Es darf auch gern schon ein erster Hund da sein, mit Rüden bin ich gern zusammen, nur auf andere Weibchen habe ich gar keine Lust. Wenn ich erst bei meinen Menschen angekommen wäre, müsste ich natürlich noch ein bisschen studieren an der Hochschule für ins Leben zurückgegebene Hündinnen - sprich Hundeschule. Nur, damit Ihr auch wirklich Freude an mir habt und ich mich zu benehmen weiß. An der Leine laufe ich übrigens schon sehr schön und das habe ich bestimmt nicht im Lager gelernt. Die Geschehnisse in meinen zwei ersten Jahren habe ich verdrängt, das würde ich am liebsten mit der Zeit hier auch tun. Aber noch lieber würde ich geradewegs in einen Transporter einsteigen und nach langer Ausreisefahrt an der Endstation in Eure Arme laufen, auf dass wir miteinander nach Hause fahren.
Wenn ich ein Blogger in Eurer Welt wäre, würde ich Euch mit einem freundlichen Lächeln bitten, meinen Kanal zu abonnieren und ein Häkchen hinter meinen Namen zu setzen, damit ich mich immer wieder bei Euch in Erinnerung bringen kann, so lange, bis Ihr mich erhört und ich Euer Leben mit meiner Liebe und Dankbarkeit bereichern darf. Bin aber keiner, also kann ich nur hoffen, dass Ihr mich nicht schon vergessen habt, wenn Ihr den nächsten armen Tropf auf diesen Seiten anseht. Nichtsdestotrotz schicke ich Euch meine Herzensgrüße.
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