…wenn wir erst richtige eigene Menschen haben. Da kann man lauter Sachen anknabbern, Schuhe sammeln und auch Socken…oder nein, vielleicht lieber doch nicht, am Ende mögen die Menschen das gar nicht. Wahrscheinlich wollen sie eher, dass wir lernen, was man alles so darf als Hund in der Menschenwelt. Aber das ist auch gut, wir sind schließlich noch Hundekinder und lernen macht bestimmt noch mehr Spaß als knabbern.
WIR, das sind übrigens Oohm, Oswaldo, Olivia und ich, der Osso. Wir wohnen hier in dem Rifugio bei einer Tierschützerin, weil wir unsere Mama verloren haben. Niemand weiß, wo sie ist, und uns hat man ganz alleine in einem Olivenhain gefunden. Jedenfalls sind hier noch viele andere Hunde und wir gucken immer zu, was die machen, wenn die Frau mit dem Futter in ihre Zwinger geht…und zu Anfang haben wir mächtig gestaunt, dass die alle gar keine Angst haben. Wir haben uns zuerst nämlich ganz schön gefürchtet vor Menschen (‚schlechte Erfahrungen‘ sagt die Frau mit dem Futter). Aber nun lernen wir, dass das gar nicht nötig ist (zumindest nicht bei allen) und freuen uns schon immer öfter, wenn die Frau zu uns kommt. Auch hochheben lassen wir uns und bleiben dabei ganz ruhig. Das muss man auch, wenn man eine eigene Familie bekommen möchte.
Womit ich jetzt auch beim eigentlichen Thema wäre: Ein Zuhause für Osso. So richtig viel kann ich noch nicht, aber ich verstehe mich gut mit meinen Geschwistern und bin sehr lernbereit. Was eine weite Reise in ein fernes Land ist, weiß ich nicht, aber das sollen schon sooo viele Hunde geschafft haben…ich denke, ich schaffe das auch. Und dann das neue Zuhause. Da soll alles anders sein: es soll anders riechen und die neuen Menschen muss man erstmal kennenlernen und Hundekumpel, die sich da schon auskennen, gibt’s manchmal auch. Hm, ein bisschen Respekt hab ich schon. Aber vor allem soll es, wenn man sich erstmal an alles gewöhnt hat, wunderschön sein: die Menschen haben mich lieb und wir können tolle Sachen machen. Ich muss nur all die wichtigen Sachen lernen und schwupps bin ich ihr bester Freund. Für immer und ewig.
Was glaubt ihr, liebe Menschen, ist da draußen einer von euch, der mich gerne als Freund hätte? Dann ruft doch mal bitte meine Vermittlerin an – die weiß, wie sowas geht.
TIER MERKEN !
