Ninjo kam vor etwa 5 Jahren zu dem Rudel, das um das Haus, in dem ich wohne, lebte. Er war plötzlich da und eigenartigerweise wurde er vom Rudel auch akzeptiert, denn das kommt selten vor. Also blieb er.
Er war damals etwa 1 Jahr alt, übermütig, zutraulich und verspielt. Als ich nach Corona wieder kam, war Ninjo immer noch da. Aber er war nicht Teil des angestammten Rudels, sondern bildete mit Leon ein kleines, geduldetes Team. Die beiden schliefen auch an einem anderen Platz hinter den Wohnhäusern, begleiteten mich aber – wie alle anderen Straßenhunde auch – zum Gassi mit meinen eigenen Hunden.
Im Januar humpelte Leon, laut Tierarzt eine Arthrose. Aber es wurde schlimmer und im Frühling konnte Leon kaum noch laufen. Ich war wieder in Griechenland, brachte ihn von Arzt zu Arzt und schließlich nahm ich ihn mit ins Tierheim. Ein Leben auf der Straße war undenkbar. Eine wirkliche Diagnose konnte keiner stellen. Ninjo war nun allein, immer noch abseits und merklich sehr traurig. Er vermisste Leon so sehr und obwohl wir sonst keine Hunde nehmen, die draußen eine Chance haben, brachte ich Ninjo zu Leon.
Nach längerer Abwesenheit von Leon (Therapie) konnten die beiden Jungs nach dessen Rückkehr kaum noch etwas miteinander anfangen. Ninjo wollte laufen, Leon konnte nicht mehr. Ein Zurücksetzen von Ninjo auf seinen alten Platz brachten wir nicht mehr übers Herz, zumal das Rudel, das Ninjo kannte, sich veränderte und stark reduzierte.
Wir hoffen jetzt, dass Ninjo eine Chance bekommt und seine eigene Familie findet. Er ist ein ausgesprochen liebenswerter und guter Hund, der einen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, er liebt Menschen, ist dabei aber nie aufdringlich. Er versteht sich mit allen Hunden im großen Freilauf-Rudel und sollte es einmal Unstimmigkeiten geben dann gibt er klar zu verstehen, was er nicht möchte, wird dabei aber niemals böse. Gerade weil er Menschen sehr liebt und immer deren Nähe sucht, würden wir uns sehr freuen, wenn er endlich ein neues Leben in seiner eigenen Familie beginnen dürfte.