Update Dezember 2025 - Wenn die Welt größer ist, als man sie versteht
Kito lebt im Moment in einer Einzelbox. Nicht, weil er schwierig wäre, nicht weil er nicht verträglich wäre – im Gegenteil. Er kommt mit Katzen gut zurecht und zeigt keinerlei Aggressionen. Im Lager entscheidet man sich bei Hunden wie Kito oft für den einfachen Weg: eine Einzelbox, weil man so am schnellsten Ruhe in den Alltag bringt. Ein kleiner Raum, in dem er zwar niemandem im Weg ist, aber eben auch nicht die Chance bekommt, seine Unsicherheit wirklich abzulegen. Ein Ort, an dem er einfach nur „funktionieren“ soll –ohne Erwartungen, ohne Förderung, ohne jemanden, der ihm erklärt, wie die Welt außerhalb der Gitter eigentlich aussieht.
Doch genau dieser lieblosen Lösung zeigt auch, wie begrenzt Kitos Welt bisher ist. Sobald er die Box verlässt, passiert etwas, das man kaum übersehen kann: Die Welt wird groß. Zu groß. Und Kito weiß plötzlich nicht mehr, was er tun soll.
Seine Augen suchen Halt, sein Körper wird unsicher, und man spürt förmlich, wie viele unbeantwortete Fragen in ihm aufsteigen. Nicht aus Angst. Nicht aus Misstrauen. Sondern aus diesem tiefen Nichtwissen heraus, das Hunde zeigen, wenn ihnen einfach niemand beigebracht hat, wie man sich außerhalb der Gitter eigentlich bewegt.
Aber etwas Schönes passiert in diesem Moment: Er vertraut unseren Helfern. Ohne Murren, ohne Zögern nimmt er die Leine an, und er folgt – vorsichtig, aber ohne Probleme. Seine Schritte sind klein und unsicher, doch sie gehen in die richtige Richtung: nach vorne.
Berührungen dagegen sind schwieriger. Kito mag es (noch) nicht, wenn man ihn festhält oder länger anfasst. Beim Versuch, ihn zu bürsten, wurde er steif als würde sein ganzer Körper sagen: „Ich weiß nicht, was du von mir willst. Ich kenne das nicht.“ Nicht aggressiv, nicht panisch – einfach überfordert. So reagieren Hunde, die sich nie sicher fühlten, und deshalb nie gelernt haben, Nähe einzuordnen.
Doch gerade dieses Verhalten zeigt seine Zartheit, seine Verletzlichkeit, und seine enorme Bereitschaft, trotzdem mitzuspielen. Er versucht es. Er gibt sich Mühe. Er möchte verstehen, was wir von ihm erwarten – er braucht nur jemanden, der es ihm in Ruhe erklärt.
Kito ist nicht der Hund, der laut ruft: „Hier bin ich!“ Er ist der Hund, der leise fragt: „Bin ich richtig so? Kannst du mir helfen?“ Und genau darin liegt seine Schönheit. Sein Wert. Seine Zukunft.
Denn Hunde wie Kito – die nicht laut, sondern leise sind – blühen am meisten auf, wenn ein Mensch ihnen zeigt, dass Unsicherheit kein Fehler ist und dass man Schritt für Schritt lernen darf, wie sich ein richtiges Leben eigentlich anfühlt.
Kito weiß vielleicht noch nicht, wie man sich verhalten soll. Aber er weiß, dass er einen Menschen braucht, der ihm Sicherheit schenkt, wo er selbst keine hat. Wenn Sie fühlen, dass Kito genau bei Ihnen lernen darf, wie Leben sich richtig anfühlt, dann melden Sie sich gern bei seiner Vermittlerin. Er hätte es so verdient.
Heute, liebe Hundefreunde, möchte ich mit einem (leicht abgewandelten) Zitat aus einem Lied der bekannten deutschen Band Silbermond anfangen, denn es scheint, dass Kito, der wunderhübsche, knapp 2,5 Jahre alte Rüde beim Verfassen der Songzeilen mitgeholfen hat. Wenn Kito sprechen könnte, würde er mitsingen und sagen: „Gib mir 'n kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt, in der nichts sicher scheint. Gib mir einfach nur 'n bisschen Halt und wieg mich einfach nur in Sicherheit. Hol mich aus dieser schlimmen Zeit und gib mir was, irgendwas, das bleibt.“
Kito bedeutet „Edelstein“ oder „Juwel“ und zu diesem möchte unser Rohdiamant werden. Viel wissen wir über den stattlichen Rüden nicht, aber bisher hat er auch noch nicht viel zu erzählen. Mit ca. einem Jahr kam Kito in das Canile, in dem er seit ca. einem Jahr und fünf Monaten sitzt. Abgeschirmt von äußeren Einflüssen wacht er jeden Tag auf, in einem Umfeld, in dem es trist und laut ist. Ein Ort, der durch die dicken Gitterstäbe Sicherheit zu geben scheint, doch was ist Sicherheit? Das fragt sich Kito jeden Tag, denn ihm kommt das alles unheimlich vor. Der Ort, die Hunde, fremde Menschen. Kito muss geschliffen werden - von dem richtigen Partner an seiner Seite. Ein Partner, der einfühlsam auf den großen, noch unkastrierten Rüden eingeht, und ihm mit Routine zeigt, dass das Leben auch toll sein kann.
Im Augenblick ist Kito noch sehr zurückhaltend. Fremden Menschen steht er noch besorgt und misstrauisch gegenüber. Wenn der Zwingerbesitzer kommt, zeigt er sich ruhiger. Ob aus Gewohnheit oder Respekt, das weiß nur Kito. Auch mit anderen Hunden ist er noch sehr unsicher. Als er zusammen mit dem freundlichen Rüden Finley getestet wurde, zeigte er dem Vierbeiner gegenüber keinerlei Aggressionen, aber er versuchte jegliche Annäherungsversuche zu vermeiden.
Das ist Kito, ein Rohdiamant mit einer einzigartigen Fellmusterung, der noch geschliffen werden muss. Auch wenn er es noch nicht weiß: In ihm steckt ein ganz toller Hund, der mit dem richtigen, geduldigen Zweibeiner an seiner Seite aufblühen und mit Sicherheit seine ersten Schritte in ein tolles Leben in Freiheit gehen kann. Die Leine akzeptiert er bereits ganz gut. Vielleicht ist es sein Zeichen uns zu zeigen, dass er bereit für einen neuen Lebensabschnitt ist.
Können Sie Kito etwas Bleibendes geben und ihn mit Sicherheit zu sich nach Hause holen? Dann zögern Sie nicht lange und melden Sie sich schnellstmöglich bei seiner Vermittlerin.
Bitte besuchen Sie Kito auch auf unserer Homepage.
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