Auch Hunde können zu Blutspendern werden und somit anderen Artgenossen das Leben retten. Albano und Romina kamen als Welpen, zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern, in die Universitätsklinik Sassari. Die Mutter und die Geschwister wurden adoptiert, Albano und Romina wurden zu Klinikhunden.
Sie haben in ihrem Leben wahrscheinlich mehr anderen Hunden geholfen, als sie je selbst Hilfe erfahren konnten. Insgesamt haben sie jährlich bis zu 10 Blutspenden gegeben. Das ist für den Spenderhund ein enormer Stress. Wenn man sich die Faustregel vor Augen hält, dass ein Hund möglichst nicht mehr als 3-4 Spenden pro Jahr machen sollte, kann man sich den Kraftakt vorstellen, den diese beiden sanften Hunde bisher in ihrem Leben erbracht haben. Dabei hatten beide kein erfülltes Hundeleben. Denn sie lebten bisher in der Klinik in ihrer Box, wo sie täglich nur für einen kurzen Moment beim Füttern und Reinigen der Box Aufmerksamkeit bekamen.
Die Klinik wurde aus Kostengründen geschlossen und damit auch die für Sardinien einzige Blutdatenbank. Für Sardinien ist das ein schwerer Verlust, denn an der Universitätsklinik wird auch Veterinärmedizin gelehrt, viele praktizierende Tierärzte in Sardinien haben ihren Abschluss in Sassari gemacht.
Die Vorstellung, dass beide Hunde in ein Canile müssten, ist für das Team der Klinik und auch für uns unvorstellbar. Dies ist auch der Grund, weshalb uns die Klinikleitung um Hilfe gebeten hat, Albano und Romina aufzunehmen, denn sie haben Großartiges geleistet. Im Juli 2021 konnte Albano auf eine Pflegestelle nach Deutschland reisen. Er wurde dort als sehr freundlich und kuschelig gegenüber Menschen beschrieben. Zu den vorhandenen Hunden hatte er ein gespaltenes Verhältnis, vermutlich weil man ihn nicht korrigierte. Zuerst war es in Ordnung, später dann entschied Albano, wer an ihm vorbei gehen durfte und wann. Das betraf aber immer nur Hunde, Menschen akzeptiert er und mag die Nähe. Leider eskalierte die Situation irgendwann, da der vorhandene Rüde zu Markieren begann. So musste Albano ausziehen. Leider fanden wir keine Pflegestelle und so kam er in die Obhut einer Pension. Die beschreibt ihn wie folgt:
Albano hat auf jeden Fall Jagdtrieb und ist draußen sehr nach außen gesteuert. Man muss ihn aktiv führen, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen und zu halten. Drinnen ist er absolut freundlich mit Männern und Frauen, hier macht er keinerlei Unterschied. Auch bei Kindern ist er immer freundlich. Er braucht klare und freundliche Führung und Regeln, dann ist er eine absolute Bereicherung. Katzen und Kleintiere sollten nicht im Haushalt sein. Bei Hunden kommt es auf die Anleitung an. Sicherlich kann es gut funktionieren, wenn man den Tieren die Zeit gibt und Albano klar macht, dass alle Tiere im Haushalt leben sollen und dürfen. Als Einzelprinz wäre er der perfekte Begleiter.
Albano hört gut und wartet auch geduldig, bis sein Napf auf dem Boden steht. Er ist nicht futterneidisch oder schlingt. Da die Pension sehr ländlich liegt, gibt es kaum „Verkehr“ dort. Radfahrer werden ignoriert, Jogger ebenso. Große Traktoren machen ihm Angst und hier wird er sehr unsicher.
Für einen Herdenschutzhund- Mischling ist ein gesundes Selbstbewusstsein selbstverständlich. Sein Charakter zeugt von Wachsamkeit und Entscheidungsfreudigkeit. Daher braucht man eine starke Führung, die freundlich und souverän klare Regeln setzt und vor allen Dingen durchsetzt. Dabei sind diese Hunde sehr stark an ihre Besi
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Beschreibung:
Steckbrief
Name: Albano Geboren: ca. 11.11.2015 Rasse: Maremmano-Spinone-Mischling Geschlecht: männlich Schulterhöhe: ca. 76 cm Gewicht: ca. 34kg Kastriert: ja Geimpft: ja Gechippt: ja Farbe: weiß Mittelmeercheck: Anaplasmose fraglich, Rest negativ Krankheiten: keine bekannt Katzenverträglich: nein Hundeverträglich: bedingt Kinder: ab 10 Jahre Handicap: nein Aufenthalt: 49419 Wagenfeld
Zuhause: ja Pflegestelle: ja Paten: nein Notfall: ja Geeignet für: erfahrene Hundehalter
Garten: ja Zweithund: nein Hundeschule: bedingt
Jagdtrieb: ja
Alle Angaben entsprechen den Angaben der Pflegestelle. Alle Hunde wurden einmalig einem Tierarzt vorgestellt zur Blutprobenabnahme für den Mittelmeercheck. Hier erhält der Hund einen Erstcheck (Ohren, Augen, Zähne, etc.). Alter und Größen- sowie Gewichtsangabe können abweichen. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich. Sie adoptieren Second-Hand-Hunde, die vorher kein Familienleben kannten und auf den Straßen ums Überleben gekämpft haben, dies hinterlässt oft psychische Spuren und körperliche Defizite.