POMELO männlich Rasse: Schäferhund-Mix Alter: geb. ca. 06/2012 SH: ca. 60 – 65 cm
Wie schreibt man einen Text für einen Hund, der eigentlich keine Vermittlungschancen hat? Weil er groß ist, weil er dunkel ist und weil er auch nicht einfach zu händeln ist? Dass er Menschen unheimlich mag, fällt da schon fast nicht mehr ins Gewicht. Oder?
Aber von Anfang an: Pomelo, unser Sorgenkind, lebte von klein auf bei Zigeunern, die mit ihrem mobilen Marktwagen unterwegs waren. Wöchentlich besuchten sie die kleinen Märkte in der Umgebung von Granada und immer dabei auch ihre Hunde. Die Kollegen, die in einem dieser Orte leben, kannten Menschen und Tiere zumindest vom Sehen und alles schien soweit ok zu sein. Eines Tages hörte aber eine unserer Freiwilligen, dass die Zigeuner den großen dunklen Rüden zurückgelassen hätten und dieser auf der Suche nach seinen Menschen und nach Futter und Wasser auf dem Marktplatz umherstreunen würde. Die Zigeuner kamen zwar nach einer Woche zurück, weigerten sich aber, Pomelo wieder mitzunehmen. Er verträgt sich nicht mit ihren anderen Hunden hieß es. Jede Woche blieb Pomelo verzweifelt zurück und wartete und wartete und wartete. Den Anwohnern war der große streunende Hund bald ein Dorn im Auge und die Kollegin musste schnell handeln, sollte Pomelo nicht in der Perrera landen. Schon aufgrund seiner Größe und Optik würde er dort kaum Überlebenschancen haben.
Unser Tierheim Albolote war übervoll, also fuhr die Kollegin auf eigene Faust zum Marktplatz und holte den menschenfreundlichen Rüden, der sofort zu ihr gelaufen kam und glücklich war, dass sich nun jemand kümmerte, ab. Sie brachte Pomelo in einer befreundeten Tierpension unter. Auf eigene Kosten! Das alles war schon im Jahr 2014. Seither wartet Pomelo dort auf das große Glück, ein eigenes Zuhause zu finden.
Im Sommer 2019 wurden sein Fell und seine Haut schlechter. Da ein erneuter Test auf Mittelmeerkrankheiten keine Ursache ergab, ließen wir die Schilddrüse testen. Unser Sorgenfellchen hat nun zudem noch eine Schilddrüsenunterfunktion und muss nun Medikamente nehmen.
Pomelo ist kein „Jedermannshund“. Er ist generell ein ruhiger Hund, aber bei anderen Hunden entscheidet oftmals die Sympathie.
Pomelo muss also in hundeerfahrene Hände. Es sollte liebevoll, aber konsequent gearbeitet werden. Sein neuer Besitzer muss auch körperlich in der Lage sein, den großen Pomelo zu halten. An der Leine geht Pomelo übrigens sehr gut, auch ohne zu ziehen.
Wir wissen, dass wir die Stecknadel im Heuhaufen suchen. Aber weil er so anhänglich, so liebevoll und so verschmust uns Menschen gegenüber ist, wollen wir zumindest versuchen, für ihn dieses optimale Zuhause zu finden.
Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie sich vorstellen können, mit Pomelo zu leben und zu arbeiten. Er ist natürlich bei Übergabe kastriert, geimpft und gechipt und wird vor seiner Vermittlung auf Mittelmeerkrankheiten getestet.