„Stella“, weiblich, Harzer Fuchsmix, geb. 26.12.18, 48 cm
Besondere Hündin sucht besondere Familie
Wenn man rein nach dem Äußeren geht, ist Stella eine echte Bilderbuch-Hündin und lässt sicher das Herz vieler Hundebesitzer in spe höher schlagen. Sie hat eine angenehme Größe, liegt mit ihrer blonden Fellfarbe voll im Trend und ist mit ihren lustig funkelnden Augen und den süßen Fransen an den Ohren einfach bildhübsch. Da gibt es gar keinen Zweifel.
Wenn Sie gerade auf Hundesuche sind, Stella genau in Ihr Beuteschema passt und Sie schon zum Hörer greifen wollen, um sich als Interessent zu bewerben, dann nehmen Sie sich doch vorher bitte die Zeit, sich diesen Text etwas genauer durchzulesen und sich vor allem gründlich mit Stellas Rasse zu befassen.
Denn Stella ist kein Hund für jedermann, auch wenn sie äußerlich den Eindruck erweckt, Everybody´s Darling zu sein. Dies liegt zum einen an ihrer Rasse. Der Harzer Fuchs, von dem die süße Maus einen Großteil ihrer Gene geerbt hat, ist eine noch sehr ursprüngliche Hütehunderasse, die seit Jahrhunderten für die Arbeit an Herden gezüchtet und eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um wahre Arbeitstiere, die nur glücklich werden können, wenn sie eine Aufgabe haben – für Couch-Potatoes oder Bewegungsmuffel gänzlich ungeeignet. Da die wenigsten Familien heutzutage mit einer Schafherde aufwarten können, muss man also versuchen, Stellas Energie durch Hundesport in andere Bahnen zu lenken. Wichtig ist, dass Stella ihr Temperament sowohl körperlich (durch Rennen, Wandern, Spielen), aber auch geistig abarbeiten kann. Reines Spazierengehen ist nicht genug! Harzer Füchse sind anspruchsvolle Hunde, die von ihrem Menschen nicht nur körperliche Auslastung, sondern auch geistige Aufgaben erwarten. Für Stella ist es einfach nicht ausreichend, während der täglichen Gassirunde einfach nur die „Hunde-Zeitung“ zu lesen, sondern sie möchte sich Herausforderungen stellen, sie möchte mitdenken müssen, möchte Kommandos erlernen und ausführen. Dies gehört einfach zu ihrem Wesen und wenn dies zu lang ignoriert wird, wird sie ihre Energien in andere Bahnen lenken und Verhaltensweisen entwickeln, die für uns Menschen nicht wünschenswert sind.
Da Stella selbst ein eher unsicherer Hund ist, benötigt sie außerdem konsequente Führung durch einen ruhigen und souveränen Menschen, an dem sie sich orientieren und sicher fühlen kann. Wer sich also für Stella interessiert, muss vorher genau überlegen, ob er diesen Ansprüchen gerecht werden kann – und zwar über viele Jahre hinweg.
Eng damit verbunden ist, dass Harzer Füchse eine sehr enge Bindung mit ihrem Menschen eingehen und bei Fremden eher misstrauisch und zurückhaltend reagieren. Auch bei Stella konnten wir dieses Verhalten beobachten. Nach ihrer Ankunft im Tierheim hat es Wochen gedauert, bis wir ihr Vertrauen soweit erlangt hatten, dass sie sich von uns anfassen ließ. Mit einigen wenigen Bezugspersonen ist sie inzwischen ein Herz und eine Seele, himmelt sie geradezu an und freut sich ein Loch in den Bauch, wenn sie mit ihnen zusammen sein kann, aber mit Fremden will Stella nach wie vor eher wenig zu tun haben. Wer sich für sie interessiert, muss also einen etwas längeren Atem mitbringen, denn er muss erst etliche Male mit ihrer gewohnten Gassigeherin einfach nur mitlaufen, so dass sich Stella langsam an das neue Gesicht gewöhnen kann. Wir können sie nicht von einer Minute auf die andere einer fremden Person in die Hand drücken.
Für Stella kommen daher nur hundeerfahrene Menschen in Frage, die Geduld mitbringen und nicht erwarten, dass alles gleich von Anfang an perfekt klappt. Für Kinder ist sie absolut ungeeignet.
Ob Stella auch als Zweithund leben könnte, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Beim Spazierengehen bellt sie andere Hunde oft an, jedoch nur aus Unsicherheit heraus. Läuft man etwas nebeneinander her, taut sie schnell auf und möchte dann sogar spielen.
Im Haus ist Stella absolut brav. Obwohl sie draußen viel Temperament an den Tag legt, ist sie im Haus sehr ruhig. Man merkt sie kaum. Sie ist stubenrein, absolut sauber, macht nichts kaputt und kann auch ein paar Stunden allein bleiben, ohne etwas anzustellen. Auch Autofahren ist kein Problem. Ideal für Stella wäre ein Haus mit eingezäuntem Garten in ländlicher Umgebung. Im Stadtverkehr oder einer Etagenwohnung würde sie sich nicht wohl fühlen. Sie ist einfach ein „Land-Ei“.
Auch wenn Stella auf den ersten Blick aussieht wie ein Engelchen – sie hat es durchaus faustdick hinter den Ohren. Sie hat nicht nur ihren eigenen Kopf, ist misstrauisch bei Fremden und braucht einige Zeit, um jemandem wirklich zu vertrauen, sie stellt an ihren zukünftigen Besitzer auch Ansprüche bezüglich Bewegung, Training und Auslastung. Passen Mensch und Hund jedoch zusammen, bilden sie ein tolles Team und man kann mit Stella durch dick und dünn gehen.
Wenn Sie nach reiflicher Überlegung denken, dass Stella zu Ihnen passen könnte, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie sich bei uns melden, so dass wir einen ersten Kennenlern-Termin vereinbaren können.
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