RITA Hündin Rafeiro do Alentejo-Mischling Geboren: ca. 10/2017 SH: ca. 70cm Besonderheit: Serom am rechten Vorderbein Aufenthaltsort: Tierheim Albolote/Spanien seit 29.11.2018 Kontakt in Deutschland: tierheim.albolote(at)gmx.de
Sehr große, zurückhaltende und sanfte Hündin sucht Menschen mit Hundeerfahrung.
Wir erhielten die Information, dass eine große, völlig abgemagerte und schmutzige Hündin auf der Suche nach Futter durch die Straßen der Ortschaft Jayena in der Provinz Granada herumirrte. Keiner wusste, woher sie kam. Die Menschen in dem Ort wollten den Hund loswerden. Wir befürchteten, sie würden die städtische „perrera“ (Tötungsstation) benachrichtigen und fuhren sofort los, um RITA zu uns ins Tierheim zu holen.
Sie war sehr verschreckt. Sicherlich haben die Menschen auf der Straße sie zu vertreiben versucht und waren dabei grob oder gar gewalttätig gegen sie geworden.
RITA hat am rechten Vorderbein ein Serom. Das stört sie nicht und da es auch nicht schmerzt, ist es nicht behandlungsbedürftig.
Als RITA ins Tierheim kam, ging sie zunächst vor uns in Deckung. Sie wollte sich lieber in Luft auflösen, als uns zu nahe zu kommen. Auch, wenn sie bereits viel entspannter ist, braucht sie anfangs etwas Zeit, um Vertrauen zu fassen. Beim Tierarzt lässt sie brav alles Notwendige über sich ergehen und legt sich dort unterwürfig hin. Sie ist kein Hund, der nach vorne geht.
Bei Kindern erwarten wir ein ähnliches Verhalten: anfangs zurückhaltend, dann verschmust. Aus diesem Grund und aufgrund ihrer Größe sollten Kinder im neuen Zuhause schon standfest und etwas ruhiger sein.
Rafeiro do Alentejo
Wir nehmen an, dass RITA ein Rafeiro do Alentejo-Mischling sein könnte. Der Rafeiro do Alentejo ist eine portugiesische Herdenschutzhundrasse und daher in keinem Fall ein Tier für eine Etagenwohnung! Diese Hunde leben tatsächlich am liebsten in einem Haus mit Garten, auf das sie dann auch aufpassen möchten. Herdenschutzhunde wurden in Spanien und Portugal jahrhundertelang genutzt, um Schafherden zu schützen. Sie sind aufmerksame, früh meldende Hunde. Ihr Charakter ist ausgeglichen. Mittlerweile werden Herdenschutzhunde oft auch als Hof- und Haushund gehalten, die auf Gehöfte und Grundstücke aufpassen sollen. Das Verbellen von fremden Tieren oder Menschen ist bei Dämmerung wesentlich stärker ausgeprägt als am Tag und sorgt im Normalfall schon dafür, unliebsame Besucher abzuschrecken.
Rafeiros do Alentejo sollten nur mit intensivem Familienanschluss gehalten werden, sie sind ruhig und ausgeglichen, keine Hektiker und auch ihre Menschen sollten so sein. Generell sind diese Hunde gegenüber Menschen und auch Kindern sehr freundliche und aufgeschlossene Hunde.
Inwieweit unsere RITA tatsächlich ein „Wachhund“ ist, können wir in Albolote nicht beurteilen. Aber ganz sicher bestätigen können wir ihre Freundlichkeit und ihren liebevollen Umgang mit uns Menschen, aber auch mit ihren Artgenossen.
Wie oben beschrieben, ist RITA anfangs etwas schüchtern. Doch schon nach einiger Zeit kann man ihr Vertrauen gewinnen und sie zeigt sich dann sehr verschmust, ohne dabei sehr anhänglich zu sein. Sie stupst einen vorsichtig (am Hintern J ) an, um gestreichelt zu werden.
Sie ist eine unterwürfige Hündin, die eher drei Schritte zurück als nach vorne geht und nicht auffallen möchte. Wenn man etwas von ihr will, muss man sie in die Enge treiben. Aber auch dabei zeigt sie keinerlei Drohgebärden.
Bisher hat sich RITA nicht als Wachhund hervorgetan, auch konnten wir keinen Beschützerinstinkt feststellen. RITA möchte einfach ihre Ruhe haben und in der Sonne liegen J . Ab und zu spielt sie auch mal mit einem Ball, weiß damit aber so recht nichts anzufangen. Sie bringt ihn jedenfalls nicht zurück. Ein Retriever ist offenbar nicht an ihr verloren gegangen J .
An Ortsveränderungen hat sie etwas zu knabbern und das macht ihr etwas Angst. Ein Leben als Familienhund hat sie bislang mit Sicherheit noch nicht geführt. Diesbezüglich muss sie noch alle Basics lernen.
Wenn sie nach der Zeit im Auslauf zurück in ihren Zwinger soll, geht sie gehorsam und ohne Probleme mit.
Wir waren noch nicht mit ihr spazieren. Wir sind ziemlich sicher, dass sie noch nie an einer Leine spazieren geführt wurde. Auch hier müsste sie noch lernen, wie das geht und dass es Spaß macht, mit ihren Menschen unterwegs zu sein.
Bislang haben wir sie nur mit Rüden vergesellschaftet, da sie aber eine eher unterwürfige Hündin ist, glauben wir, dass sie auch mit Hündinnen keine Probleme hat. Gelegentlich beobachten wir, dass sie den Rüden GOLIAT in Spielaufforderung anstupst. Nur bei der Fütterung ist sie eigen und möchte ihren Napf nicht teilen. Sollten Sie RITA als Zweithund adoptieren wollen, so sollten Sie die Hunde getrennt voneinander füttern.
Da RITA ein bisschen unsicher ist, wäre es in der Tat schön, wenn sie zu einem souveränen Ersthund vermittelt wird, von dem sie lernen könnte, wie ein Leben als Familienhund funktioniert.
Auf Katzenverträglichkeit haben wir sie noch nicht getestet, was wir auf Ihren Wunsch gerne erledigen können.
Für RITA suchen wir Menschen, die Erfahrung im Umgang mit zurückhaltenden Hunden haben und die Geduld aufbringen, sie ankommen zu lassen, ohne sie zu bedrängen. Wir sind sicher, dass sie sehr viel zugänglicher werden wird, wenn sie die Liebe ihrer Menschen spürt und ein ruhiges, behütetes Leben leben darf.
Wenn Sie Kinder haben, sollten diese bereits etwas älter, standfest und vor allem schon ruhiger sein. Als Spielgefährtin für Kinder ist RITA nicht geeignet.
Möchten Sie RITA eine Chance geben? Dann melden Sie sich bitte bei uns! Wir beantworten Ihnen sehr gerne alle weiteren Fragen.
RITA ist bei Übergabe geimpft, gechipt, kastriert und wird vor Ausreise auf Mittelmeerkrankheiten getestet.
Informationen zum Tierheim Albolote: Albolote ist eine Kleinstadt in Spanien, auf dem andalusischen Festland. Täglich werden hier ca. 150 Hunde und ca. 100 Katzen versorgt. In Albolote wird nicht getötet!
Wir sind eine private Tierschutzorganisation und deshalb angewiesen auf Spenden. Es gibt nur eine fest angestellte Mitarbeiterin, alle anderen Helfer sind ehrenamtlich im Tierheim tätig. Alle zusammen stecken viel Zeit, Engagement und Liebe in das „Projekt Albolote“. Wir arrangieren Tierheimfeste in der Stadt, klären über Kastrationen auf, besuchen mit den Hunden Altenheime, Kindergärten usw. und informieren über Tierschutz ganz allgemein. Es soll sich auch langfristig etwas ändern in Spanien!
Bei der Mühe die sich wirklich ALLE geben, ist Albolote trotzdem kein schöner Ort für unsere Schützlinge. Eigentlich immer voll besetzt, laut, eng. Es gibt viele Zwingeranlagen und zwei sehr beengte Katzenbereiche. Wegen der vielen Tiere haben unsere Hunde nur täglich zwei Stunden Freilauf, während ihre Zwinger gereinigt werden. Zum Teil müssen wir sogar die Waschküche und Vorratsräume belegen, wenn das Tierheim mal wieder aus allen Nähten platzt, was in letzter Zeit eigentlich ständig der Fall ist.
Also bestenfalls ein Dach über dem Kopf und Versorgung, mehr können wir nicht bieten. Ein Tierheim eben - aber ganz sicher kein Zuhause und kein Ort, an dem irgendein Tier sein Leben verbringen sollte! Die meisten unserer Schützlinge haben nur eine Chance (auch aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und der hohen Arbeitslosigkeit in Spanien), wenn sie ins europäische Ausland vermittelt werden können. Hierzulande finden sich immer weniger Menschen, die einen Hund oder eine Katze adoptieren können/möchten.
Ohne Vermittlungen ist dauerhaft kein Tierschutz möglich. Deshalb arbeiten ALLE Helfer und Helferinnen in Spanien und Deutschland Hand in Hand zusammen um die Hunde und Katzen DIREKT aus dem Tierheim in ein schönes Zuhause vermitteln zu können.
Kontakt in Deutschland: tierheim.albolote(at)gmx.de